Fingierte Windparkbeteiligungen: 63-jähriger Beschuldigter nach weltweiter Fahndung im Libanon festgenommen (Symbolfoto)

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Mehrere Personen, die überwiegend einer aus dem Emsland stammenden Unternehmerfamilie angehören, sind u.a. dringend tatverdächtig, mehrere Großkonzerne um über 11 Millionen Euro betrogen zu haben, indem sie diese dazu veranlassten, erhebliche Investments in Windparkvorhaben zu tätigen, die tatsächlich nie realisiert werden sollte. Die Festnahmen erfolgten durch Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück am 17.04.2020. Durch die Festnahmen konnte ein weiterer Schaden in mehrstelliger Millionenhöhe verhindert und ein konkret gefasster Fluchtplan vereitelt werden.

Ein 63-jähriger deutscher Staatsbürger, der maßgeblich an den verfahrensgegenständlichen Betrugstaten beteiligt sein dürfte, konnte im Rahmen der konzertierten Maßnahmen vom 17.04.2020 nicht verhaftet werden, da er sich zum Zeitpunkt der Zugriffe im außereuropäischen Ausland aufhielt. Er vertrat die Unternehmensgruppe zusammen mit einem 30-jährigen Mitbeschuldigten nach außen und ist dringend tatverdächtig, federführend an den mutmaßlich betrügerischen Geschäftsabschlüssen beteiligt gewesen zu sein. Aufgrund weltweiter Fahndungsmaßnahmen unter Federführung der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück in enger Abstimmung mit dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft Osnabrück konnte der flüchtige Beschuldigte nunmehr in dem Wohnhochhaus "Beirut Terraces" in Beirut (Libanon) ausfindig gemacht werden. Er wurde dort am 12.06.2020 gegen 16:00 Uhr (Ortszeit) von einer Spezialeinheit der libanesischen Polizei zum Zwecke der Auslieferung nach Deutschland festgenommen. Wann der im Libanon festgenommene Beschuldigte konkret den deutschen Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert wird, ist noch offen. Mit der Festnahme des 63-jährigen Beschuldigten konnten nunmehr sämtliche Haftbefehle, die in dieser Sache erlassen wurden, auch vollstreckt werden. Weitere Hinweisgeber oder potentielle Betrugsopfer wenden sich bitte an die Polizei in Osnabrück unter 0541/327-6302. Aufgrund des außerordentlichen Umfangs der Ermittlungen und der besonderen Komplexität der Sache ist mit einem zeitnahen Abschluss des Ermitt-lungsverfahrens nicht zu rechnen. Die Polizeidirektion Osnabrück richtete dazu eine Ermittlungsgruppe ein.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de