Landkreis
"Die Betrüger versuchen es immer wieder. Die Polizei klärt öffentlich auf und steht zudem ständig in Kontakt mit den Sicherheitsbeauftragten der Geldinstitute, um die Mitarbeiter*innen über dieses Betrugsphänomen zu sensibilisieren und um Erkennungsmöglichkeiten und Reaktionen aufzuzeigen. Das hat sich jetzt schon mehrfach ausbezahlt! Vielfach ist die Masche bekannt und sehr oft legen die Angerufenen einfach auf. Reaktionen der Bediensteten von Geldinstituten haben jetzt schon mehrfach dazu geführt, dass Seniorinnen oder Senioren nicht Opfer dieser Betrüger wurden." So hat die ständige Prävention letzten Donnerstag, 18. Juni,den Betrügern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Letztlich scheiterten die Versuche zwei Mal an der Aufmerksamkeit von Bediensteten eines Geldinstituts und in einem Fall Dank eines glücklichen Umstands und eines aufmerksamen Nachbarn. Die Anrufe erreichen mindestens drei in verschiedenen Ortsteilen von Marburg lebende Personen im Alter zwischen 79 und 81. Zwei Mal rief der angebliche Neffe an, erzählte von einem Unfall und der Notwendigkeit, zur Schadensregulierung "unter der Hand" dringend Bargeld zu benötigen, einmal war es die Nichte, die dringend Geld für die Rate eines Wohnungskaufs erbat. Die gewohnheitswidrige Abholung der fünfstelligen Summen erregte die Aufmerksamkeit von Bediensteten an zwei unterschiedlichen Geldinstituten. Sie reagierten und informierten ihre Kunden über den vermeintlichen Betrugsversuch und riefen auch die Polizei an. Im dritten Fall waren die Gier der Betrüger und ein gut reagierender Nachbar das Glück des Opfers. Der Betrüger bekam wohl mit, dass sein Opfer noch mehr Geld als gefordert hatte und erhöhte deshalb die geforderte Summe. Damit lag er aber über dem Budget und das Opfer ging zum Nachbarn, um sich die wenigen Hundert fehlenden Euros zu leihen. Hier flog der Enkeltrickversuch dann auf. Dank der wirklich glücklichen Umstände blieben alle Opfer im Besitz ihres Ersparten.
"Nur die Aufklärung über die Maschen hilft zu verhindern, Opfer dieser gemeinen Betrüger zu werden."
Tipps und Hinweise, die davor schützen, Opfer eines Enkeltricks zu werden:
- Oberstes Gebot! - Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer, ohne ihren Namen zu nennen, als Verwandte, Bekannte oder Freunde ausgeben. - Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, zu raten, wer Sie anruft. - Mittlerweile rufen sogar Mittäter an, geben sich als Rechtsanwälte, Richter, oder sonstige "vom Amt" bestellte Personen aus und versuchen so, die angebliche Wahrhaftigkeit" der Geschichte der Betrüger zu unterstreichen - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Geben Sie vor allem niemals Kontodaten preis! - Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen immer sofort persönliche Rücksprache und benutzen Sie dazu nur die ihnen bekannten Rufnummern. - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
Weitere Informationen zum Enkeltrick finden Sie unter www.polizei.hessen.de und www.polizei-beratung.de .
Martin Ahlich
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