Staatsschutz ermittelt mutmaßlichen Täter – Verdächtiger und Geschädigter trafen erneut aufeinander

Wie in einer Pressemitteilung am Freitag (siehe unten) berichtet, ist es am Donnerstagmittag in der Neubrandenburger Oststadt zu einer mutmaßlichen Körperverletzung zum Nachteil eines sierra-leonischen Staatsbürgers gekommen.

Die Ermittler des Staatsschutzbereichs der Kripo Neubrandenburg haben am Freitagabend einen 36 Jahre alten Deutschen in der Neubrandenburger Oststadt als mutmaßlichen Tatverdächtigen der Körperverletzung gegen einen 24-jährigen sierra-leonischen Staatsbürgers ermittelt. Als Beschuldigter wollte er sich nicht zu den Vorwürfen äußern.

Zeugenaussagen und intensive Ermittlungsarbeit führten die Beamten zügig auf die Spur zu dem mehrfach polizeibekannten Tatverdächtigen.

Am gestrigen Sonntag ist es nach derzeitigem Kenntnisstand erneut zu einer - zufälligen - Begegnung zwischen dem Tatverdächtigen und dem Geschädigten gekommen. Bei dieser kam es nach Zeugenaussagen zu verbalen Streitigkeiten. Der Geschädigte selbst hatte die Polizei gerufen, um mitzuteilen, dass er dem potenziellen Täter der Körperverletzung erneut begegnet war. Kurz nach Eintreffen der Beamten geriet der 24 Jahre alte Mann aus Sierra Leone plötzlich in einen psychischen Ausnahmezustand. Um Eigen- und Fremdgefährdung auszuschließen, mussten die Polizisten den Mann mit Handschellen bis zum Eintreffen eines angeforderten Rettungswagens fesseln.

Die Ermittlungen gegen den 36-Jährigen Tatverdächtigen laufen weiter wegen Verdachts der einfachen Körperverletzung in Verbindung mit Beleidigung.

Die Polizei bedankt sich bei den Zeugen, die in diesem Zusammenhang wichtige Hinweise zu der Tat sowohl am Donnerstagmittag als auch zur verbalen Auseinandersetzung am Sonntagmittag gegeben haben.

Pressemitteilung von Freitag, dem 19.06.2020 zum Erstsachverhalt:

Körperverletzung mit ausländerfeindlichem Hintergrund

Gestern Mittag ist es gegen 11:00 Uhr in der Neubrandenburger Einsteinstraße zu einer mutmaßlichen Körperverletzung mit ausländerfeindlichem Hintergrund gekommen. Ein 24-jähriger aus Sierra Leone, der in Neubrandenburg wohnt, war nach eigenen Angaben in der Einsteinstraße unterwegs als ein Mann auf ihn zukam und rief: "You fucking african, go back to your country and leave our country." (übersetzt: "Du scheiß Afrikaner, geh' zurück in dein Land und verlasse unser Land.")

Anschließend habe er ihm ins Gesicht geschlagen und ihn weiter bedroht - bis der Mann lautstark mit der Polizei drohte. Daraufhin flüchtete der Tatverdächtige in unbekannte Richtung. Der sierra-leonische Staatsbürger wurde bei der Attacke verletzt. Der Geschädigte befindet sich derzeit im Klinikum und wird heute erneut befragt.

Im Zuge einer Streifenfahrt hatten zwei Beamte des Polizeihauptreviers Neubrandenburg den Verletzten gesehen und eilten ihm zur Hilfe. Nach seiner ersten Beschreibung des Tatverdächtigen suchten weitere angeforderte Beamte sofort das unmittelbare Umfeld ab - ohne den mutmaßlichen Täter zu finden. Der Geschädigte beschreibt den Tatverdächtigen wie folgt:

   - Deutscher Mann
   - Schwarze Haare
   - Tattoos am Oberkörper
   - Bekleidet mit kurzer Hose und Shirt 

Der Staatsschutz der Kripo Neubrandenburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung mit politischen/ausländerfeindlichen Motiven aufgenommen.

Wer sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall gestern Mittag in der Einsteinstraße oder zu dem Tatverdächtigen geben kann, wendet sich bitte an die Einsatzleitstelle unter 0395/55822224, die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder an jede andere Polizeidienststelle.

Rückfragen bitte an:

Claudia Tupeit
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Pressestelle
Telefon: 0395/5582-2041
E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de
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