(Aldingen / TUT) Versuchter Enkeltrick mit „Schockanruf“ als zusätzliche Variante (02.07.2020)

Mit den Worten "Hallo Oma, ich bin das", "rate mal, wer hier spricht", ähnlichen Formulierungen oder auch ganz gezielt mit Kenntnissen über Verwandte oder Bekannte rufen Betrüger bei meist älteren, oft alleine lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Gründe hierfür werden ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Immobilie oder auch ein Verkehrsunfall mit Verletzungsfolgen. Oft werden Betroffene durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Zeigt sich ein Opfer zu einer Zahlung bereit, erfolgen weitere Anrufe mit dem Ziel, Bargeldbeträge in hohen Summen zu erbeuten.

So erging es Donnerstagvormittag einer in Aldingen lebenden Rentnerin, bei der sich eine junge Frau mit aufgelöster Stimme meldete, sich als deren Enkelin ausgab und hierbei den Vornamen einer tatsächlich existierenden Enkelin der Geschädigten nannte. Die Anruferin teilte der Geschädigten mit, in Konstanz bei einem Verkehrsunfall verletzt worden zu sein und eine hohe Geldsumme für eine Notoperation zu benötigen.

Das Opfer zeigte sich gegenüber der Anruferin mit einer Zuwendung einverstanden. Aus Sorge wegen des Anrufes wandte sie sich jedoch an ihren Sohn. Es stellte sich heraus, dass die Enkelin wohlbehalten ist. Die unbekannte Anruferin meldete sich nicht mehr bei der Rentnerin, der kein Schaden entstanden ist.

Es ist davon auszugehen, dass die Täter ihre Opfer anhand von in öffentlichen Verzeichnissen vermerkten Vornamen aussuchen. Die Geschädigte ist mit Namen, Vornamen und der vollständigen Adresse in öffentlichen Telefonverzeichnissen vermerkt und somit für die Täter im Internet weltweit als vermeintliches Opfer recherchierbar.

Erfahrungsgemäß sind von dieser Betrugsmasche häufig Menschen mit osteuropäisch oder russisch klingenden Namen, zum Beispiel ehemalige Spätaussiedler aus den Gebieten der früheren Sowjetunion betroffen.

Informationen und Tipps zum Schutz vor dieser und anderen Betrugsmasche werden im Internet durch die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes bereitgestellt.

Fundstelle: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/.

Beratung zur Kriminalitätsvorbeugung bietet ebenfalls das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz, das seit Juni 2020 eine neue Beratungshotline mit der Bezeichnung "PiPer" betreibt. Hierzu verweisen wir auf die Pressemeldung des Polizeipräsidiums Konstanz vom 12.06.2020, die im Presseportal unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110973/4621789 hinterlegt ist.

Rückfragen bitte an:

Herbert Storz
Polizeipräsidium Konstanz
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