Lfd. Nr.: 0724
Mit aufheulendem Motor, einer extrem lauten Auspuffanlage und schnellen Spurwechseln fiel einem Streifenteam der Dortmunder Polizei am Samstag (11.7.2020) in der Dortmunder Innenstadt ein weißer Mercedes mit Essener Kennzeichen auf. Die Polizisten waren, wie andere Einsatzkräfte an diesem Wochenende auch, gegen Raser im Einsatz. Raser stören immer wieder die Nachtruhe und gefährden den Straßenverkehr.
Das zeigte sich am Samstagabend erneut auf dem Wall. Als der Mercedes-Fahrer auf dem Hohen Wall die Anhaltezeichen der Polizei sah, gab er Vollgas und flüchtete vor dem Einsatzfahrzeug, das ihm mit Blaulicht und Martinshorn folgt. Über die Ruhrallee fuhr der Mercedes durch den Gegenverkehr bis zur Kreuzung an der Saarlandstraße. Zeitweise fuhr er mehr als 100 km/h auch über Rotlicht. Er verlor bei riskanten Fahrmanövern mit allen Rädern den Kontakt zum Boden und geriet bei hohem Tempo ins Schlingern.
Die Flucht vor der Polizei endete schließlich auf dem Dortmunder Großmarkt - in einer Sackgasse, wo inzwischen zwei Einsatzfahrzeuge die Weiterfahrt versperrten. Wer im Fahrzeug saß, war nicht zu erkennen: die Scheiben waren abgedunkelt. Polizisten öffneten die Türen, zogen vier Insassen aus dem Pkw und fixierten sie am Boden. Der 22-jährige Fahrer wohnt in Hamm. Sein Führerschein war bereits zur Fahndung ausgeschrieben, er hatte ihn aber nicht dabei. Er wurde vorübergehend festgenommen und konnte die Wache später wieder verlassen. Die Polizei ermittelt gegen ihn u.a. wegen der Teilnahme an einem illegalen Rennen auf dem Wall.
Den in Essen zugelassenen Mercedes ließ die Polizei abschleppen - die Insassen machten widersprüchliche Angaben darüber, wem der stark motorisierte Pkw gehört.
In den Nächten zu Samstag (11.7.) und Sonntag (12.7.) fielen Raser im Zentrum immer wieder mit Rotlichtverstößen auf. Insassen reagierten der Polizei gegenüber aggressiv auf Kontrollen. In beiden Nächten reisten zahlreiche Raser, Tuner und Poser erst ab zwei Uhr an. Konsequent ging die Polizei gegen eine Ansammlung von Personengruppen und Fahrzeugen in der "Boxengasse" am Ostwall vor. Anwohner beschweren sich hier immer wieder über unerträglichen Lärm und Müll.
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