Betrügerische Dachsanierer in drei Fällen nachträglich als Täter identifiziert

Bereits im Juni bot eine Gruppe betrügerischer Dachsanierer ihre Dienste in Colmberg, Dombühl und Roth an. Die Arbeiten wurden unsachgemäß durchgeführt und astbesthaltige Dachplatten nicht ordnungsgemäß entsorgt. Jetzt konnte die Kriminalpolizei die Täter ermitteln.

Die Vorgehensweise der südosteuropäischen Gruppe war stets gleich: Im Rahmen von Haustürgeschäften wurden gezielt Hausbesitzer angesprochen, deren Garagen bereits in die Jahre gekommen waren. Für einen günstigen Preis wurde eine Sanierung des Daches und Entsorgung des anfallenden Bauschutts versprochen. So wurden Geschädigte aus Colmberg am 08.06.2020, aus Dombühl am 08.06.2020 und aus Roth am 18.06.2020 mit der Handwerkertruppe handelseinig.

Was nicht jedem Garagenbesitzer bewusst war: Bei den verbauten Wellzementplatten handelte es sich um asbesthaltiges Material. Für die Demontage benötigen Handwerker einen Sachkundenachweis. Zudem muss das Abdecken des Daches und der Abtransport des Bauschutts unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen. Die beauftragten Dachsanierer waren weder entsprechend beschult noch kümmerten sie sich sonderlich um die vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften. So gingen bei den Dacharbeiten Platten zu Bruch und die krebserregenden Abfälle wurden nicht oder nicht sachgerecht entsorgt.

Während der Arbeiten verlangten die Männer plötzlich einen deutlich höheren Preis als zuvor vereinbart, weswegen es in zwei der Fälle zu einem Streit zwischen den Auftraggebern und den Handwerkern kam.

Das Nürnberger Fachkommissariat für Umweltstraftaten hatte nach der Tat Ermittlungen wegen der Vergehen des unerlaubten Umgangs mit Abfällen sowie eines Verstoßes gegen das Chemikaliengesetz aufgenommen. Nun konnten zwei Beschuldigte der Gruppe ermittelt werden. Es handelt sich um einen 45-Jährigen und dessen 25-jährigen Komplizen. Beide haben keinen festen Wohnsitz im Inland. Nun prüft die Kriminalpolizei, ob die beiden Dachsanierer noch für weitere unsachgemäße Dachsanierungen oder illegale Müllablagerungen im Wald verantwortlich sind.

Das Umweltkommissariat rät in diesem Kontext:

   - Wer eine Dachsanierung plant, sollte sich an örtlich ansässige
     Handwerker und fachkundige Firmen wenden, die entsprechende
     Qualifikationen (Sachkundenachweis) vorweisen können. 
   - Schließen Sie nicht vorschnell Haustürgeschäfte ab! 
   - Verständigen Sie die Polizei, wenn vermeintliche Handwerker mit
     auffallend günstigen Angeboten in Ihrer Nachbarschaft von Tür zu
     Tür gehen. 

Stefan Bauer/n

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