Am Montagvormittag (20. Juli 2020) hat ein bislang nicht identifizierter Trickbetrüger einer 88 Jahre alten Frau aus Ratingen-Lintorf Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro entwendet. Dazu verschaffte sich der Mann unter einem Vorwand Zugang in das Haus der Seniorin. Die Polizei ermittelt und nutzt diesen Vorfall, um vor den Maschen von Trickbetrügern zu warnen, welche sich gezielt Seniorinnen und Senioren als Opfer ihrer kriminellen Machenschaften aussuchen.
Das war passiert:
Gegen 11:30 Uhr klingelte ein Mann an der Haustür der 88-Jährigen. Als die Frau die Tür öffnete, erklärte ihr der Mann, sein Name sei "Peter" und man würde sich ja schon lange kennen. Weiterhin gab der Unbekannte an, er habe Schmuck geerbt und würde diesen gerne bei der Dame deponieren, um ihn vor Verbrechern zu schützen.
Daraufhin gewährte ihm die Frau Einlass in ihr Haus, wo sie ihm zeigte, wo sie ihren eigenen Schmuck versteckt. Kurz darauf verschwand der Mann wieder. Erst am Nachmittag fiel der 88-Jährigen dann auf, dass der Unbekannte ihr eine Halskette sowie Armschmuck entwendet hatte. Anschließend meldete sie den Vorfall bei der Polizei.
Zu dem Trickbetrüger liegt die folgende Personenbeschreibung vor:
- etwa 1,65 Meter groß - schlanke Statur - sprach akzentfreies Deutsch - graues Haar - stellte sich als "Peter" vor
Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein und bittet diesbezüglich um sachdienliche Hinweise. Diese nimmt die Polizei in Ratingen jederzeit unter der Rufnummer 02102 9981-6210 entgegen.
Gleichzeitig nimmt die Polizei diesen aktuellen Fall noch einmal zum Anlass, um vor den Machenschaften krimineller Trickbetrüger zu warnen, welche sich gezielt Seniorinnen und Senioren als Opfer aussuchen.
Beim so genannten "Enkeltrick" benutzen die Kriminellen variierende Legenden und Maschen für ihre Betrugshandlungen. Mal melden sie sich am Telefon oder direkt an der Haustür als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Senioren und täuschen analog zum sogenannten "Enkeltrick" eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus denen die potenziellen Opfer durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen möglichst schnell heraushelfen sollen.
In allen Fällen haben es die Betrüger auf die Finanzen und Wertgegenstände ihrer Opfer abgesehen. Sobald sich Senioren zur Hilfe für den "notleidenden Angehörigen" bereit erklären, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der betrogenen Opfer abholt.
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann kreisweit erneut folgende Hinweise und Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug:
- Lassen Sie unter keinen Umständen fremde Personen in ihre Wohnung!
- Seien Sie am Telefon aufmerksam und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon oder an der Haustür als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen.
- Legen Sie sofort auf, wenn Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.
- Informieren Sie sofort die "richtige" Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - wählen Sie eigenhändig die Notrufnummer 110.
Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:
Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann
Telefon: 02104 / 982-1010
Telefax: 02104 / 982-1028
E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
Homepage: https://mettmann.polizei.nrw/
Facebook: http://www.facebook.com/Polizei.NRW.ME
Twitter: https://twitter.com/polizei_nrw_me