Wenn falsche Bekannte angeblich Geschenke bringen! – Langenfeld / Kreis Mettmann – 2007114

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Am Dienstagmorgen des 21.07.2020, gegen 11.30 Uhr, kam es in Langenfeld zu einem gemeinen Trickdiebstahl, bei dem eine Seniorin Opfer einer schon lange bekannten Masche dreister Betrüger wurde, die es immer wieder gerade auf ältere Menschen abgesehen haben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet hierbei um Unterstützung durch sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung. Aus aktuellem Grund warnt die Kreispolizeibehörde Mettmann aber gleichzeitig auch noch einmal kreisweit vor solchen Taten.

Was war geschehen ?

Um 11.30 Uhr erhielt eine 84-jährige Rentnerin unangekündigten Besuch an der Türe ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Langenfeld-Mitte. Ein der Seniorin unbekannter junger Mann gab sich als Sohn einer ehemaligen Putzhilfe Namens Maria aus. Obwohl sich die Langenfelderin an keine Maria erinnern konnte, ließ sie den etwa 25-jährigen Mann arglos ein, der vorgab ein paar Geschenke vorbeibringen zu wollen. Tatsächlich zeigte er dann unterschiedliche Kleidungsstücke vor, die er in einer Plastiktüte mitgebracht hatte. Als die 84-Jährige kein Interesse daran zeigte, versuchte es der Unbekannte auf andere Art. Er fragte, ob ihm die alte Dame nicht 50,- Euro geben könne, was die Langenfelderin aber ebenfalls konsequent ablehnte. Doch während aller Gespräche nutzte der Unbekannte jede Möglichkeit, um sich in allen Zimmern der Wohnung umzuschauen und dabei sogar Schränke und Schubladen zu öffnen.

Als der Unbekannte die Wohnung dann endlich verließ, atmete die Seniorin zunächst auf. Doch im Lauf des weiteren Tages stellte die 84-Jährige fest, dass aus ihrem Schlafzimmer gleich einige wertvolle Schmuckstücke im Gesamtwert von mehreren hundert Euro verschwunden waren. Als die Langenfelder Polizei am späten Abend über den Vorfall informiert wurde, kamen Fahndungsmaßnahmen nach dem unbekannten Straftäter zu spät. Dieser wird wie folgt beschrieben:

   -	männlicher Mitteleuropäer 
   -	sprach akzentfreies Hochdeutsch 
   -	ca. 25 Jahre alt 
   -	ca. 170 cm groß und schlank 
   -	normale, witterungsangepasste Kleidung 
   -	trug eine Kappe auf dem Kopf und eine Mund-Nasen-Maske im
Gesicht 

Nach dem Stand erster Ermittlungen wurde der Gesuchte dabei gesehen, wie er mit einem hellen PKW Opel am Tatort an- und abreiste, der Kennzeichen aus dem Zulassungsbereich Osnabrück (OS - ?? ???) trug und mit zwei weiteren, nicht genauer beschriebenen Personen besetzt war.

Sachdienliche Hinweise in diesem konkreten Fall nimmt die Polizei in Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6310, jederzeit entgegen.

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei erneut kreisweit insbesondere ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger davor, unbekannte Personen unkontrolliert in die eigenen vier Wände einzulassen. Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen: Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen- und Handwerkereigenschaft vor oder behaupten ganz einfach, Sie zu kennen und "alte Bekannte" zu sein. Dabei verfolgen diese Diebe und Betrüger immer nur ein Ziel: Sie sollen die Tür öffnen, damit die Täter in Ihre Wohnung gelangen. Lassen Sie es nicht so weit kommen ! In Ihren vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein - und Sie können dabei Ihre Augen nicht überall haben. Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oft auch nicht alleine in Ihre Wohnung kommen!

Einige Täter lügen Ihnen sogar vor, Ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen. Dabei treten Trickbetrüger und -diebe dann zum Beispiel in folgenden Rollen auf:

   -	Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher, 
   -	Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, 
   -	Handwerker, Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der
Hausverwaltung, 
   -	Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen
sozialen Stellen, 
   -	Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung, 
   -	Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft. 

Die Polizei rät:

   -	Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu
Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster,
benutzen Sie die Türsprechanlage. 
   -	Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B.
Kastenschloss mit Sperrbügel). 
   -	Lassen Sie niemals Fremde, auch keine angeblich "alten
Bekannten" in Ihre Wohnung. 
   -	Mitarbeiter der Stadtwerke oder von Telefon- oder
Internetanbietern sowie Handwerker kündigen sich in der Regel vor
ihrem Besuch an und stehen nicht einfach plötzlich vor Ihrer Haustür. 
   -	Verlangen Sie immer einen Dienstausweis - doch Vorsicht: selbst
diese können gefälscht sein! 
   -	Klären Sie durch ein Telefonat mit angeblich entsendenden
Dienststellen oder vermeintlichen Auftraggebern die Richtigkeit des
Besuches. 
   -	Rufen Sie immer sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Besucher oder
eine Besucherin verdächtig vorkommt, der vorgibt, in Ihre Wohnung zu
müssen! 

Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Telefax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de

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