Im ersten Fall erhielt die 59-Jährige am Montag, 20. Juli einen Anruf mit der freudigen Botschaft, sie habe 49.000 Euro gewonnen. Es würde jedoch eine Gebühr von 900 Euro anfallen, die sie mittels STEAM-Karten bezahlen könne. Die 59-Jährige kaufte daraufhin die Karten und gab die Codes über das Telefon durch. Am nächsten Tag erhielt sie einen Anruf von einem angeblichen Geldtransportfahrer. Dieser forderte ebenfalls eine Gebühr in Höhe von 3500 Euro- auch diese bezahlte die Hammerin in freudiger Erwartung auf ihre 49.000 Euro Gewinn. Das Geld hat sie bis heute natürlich nicht erhalten.
Im zweiten Fall erhielt eine 67-Jährige einen Anruf von einer Lottogesellschaft, dass sie sich über 39.900 Euro freuen könne. Auch hier wurde eine Gebühr in Höhe von 725 Euro gefordert, die die Hammerin mittels Amazon-Gutscheinen bezahlen könne. Auch hier gab das Opfer die Codes über das Telefon an die Betrüger weiter. Am Donnerstag, 23. Juli rief die Lottogesellschaft ein drittes Mal an. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie sich nun auf 400.000 Euro freuen könne, allerdings sei die Gebühr jetzt auf 9000 Euro gestiegen. Glücklicherweise ging die Seniorin auf keine weiteren Forderungen ein.
Wer würde sich nicht über die Nachricht "Sie haben gewonnen!" freuen. Sie sollten jedoch vorsichtig sein. Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Die Methode ist immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel "Gebühren" zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Die vorgetäuschten Szenarien werden von den Gaunern laufend verändert.(jb)
Die Polizei rät:
-Überprüfen Sie, ob Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Wenn nicht, legen Sie den Hörer einfach auf bzw. löschen Sie die E-Mail.
-Bei Anrufen: Stellen Sie gezielt Fragen nach Name, Anschrift, Telefonnummer, Verantwortlichen der Firma etc. Sollte der Anrufer auf diese Fragen nicht antworten können, beenden Sie das Gespräch umgehend.
-Notieren Sie sich die auf dem Telefondisplay angezeigte Rufnummer.
-Fordern Sie auf jeden Fall eine Gewinnbenachrichtigung per Brief. Mündliche Zusicherungen sind wenig wert, und auch E-Mails sind leicht zu manipulieren und dadurch wenig beweiskräftig.
-Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch bewusst an einem Gewinnspiel - und zwar bei einem seriösen Unternehmen - teilgenommen haben.
-Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn abzuholen. Das heißt: keine Gebühren zahlen und auch keine kostenpflichtigen Hotlines anrufen! Ein seriöses Unternehmen wird eine Gewinnausschüttung niemals an Bedingungen knüpfen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern.
-Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, keine Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder ähnliches.
-Bei einem Verdacht auf Betrug wenden Sie sich umgehend an die Polizei.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Hamm
Pressestelle Polizei Hamm
Telefon: 02381 916-1006
E-Mail: pressestelle.hamm@polizei.nrw.de
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