Wolfsburg, 21.07.2020
Durch intensive, akribische Ermittlungsarbeit konnte die Polizei einen angezeigten Raub als vorgetäuschte Straftat aufklären. Dabei gingen den Beamten neben dem Täter auch noch zwei per Haftbefehl gesuchte Ganoven ins Netz.
Begonnen hatte alles am vergangenen Dienstag, als ein 21 Jahre alter Wolfsburger gegen 22.50 Uhr auf der Polizeiwache erschien und den Beamten erklärte, dass er am Nachmittag gegen 16.00 Uhr in einer Unterführung an der Schulenburgallee von drei unbekannten Überfallen und beraubt wurde.
In den darauffolgenden Tagen verstrickte sich das angebliche Opfer immer mehr in Widersprüche. Den sich aufwerfenden intensiven und skeptischen Fragen der Ermittler konnte der 21-Jährige nicht standhalten und knickte schließlich ein. Dabei erzählte er den Kommissaren, dass die Raubgeschichte nur erfunden war. Ferner teilte er den Beamten mit, dass er an seiner Wohnanschrift in der Nordstadt mit drei Personen leben würde, von denen einer per Haftbefehl gesucht würde.
Noch während er erzählte machten sich mehrere Beamte auf den Weg, um seine Aussage zu überprüfen und tatsächlich trafen die Ermittler in der Wohnung eine Frau und zwei Männer an, von denen ein 29 Jahre alter Osteuropäer mit einem europäischen Haftbefehl über 1 Jahr und 11 Monate Freiheitsstrafe gesucht wurde, sowie ein 20 Jahre alter Osteuropäer, der ebenfalls eine Reststrafe von 13 Tagen absitzen musste.
Gegen die 21 Jahre alte ebenfalls polizeilich bekannte Frau lag kein aktueller Haftbefehl vor.
Die beiden Männer wurden in die Hände der Justiz übergeben. Gegen den 21-Jährigen, der ursprünglich mit seiner Raubgeschichte die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte, werden jetzt diverse Verfahren unter anderem wegen Vortäuschen einer Straftat eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.
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