Ein 11 Jahre alter Junge war in der Nacht zu Dienstag am Steuer eines Kleinbusses in Osnabrück unterwegs und beschädigte auf der Flucht vor der Polizei zahlreiche Fahrzeuge. Eine Funkstreife bemerkte gegen 00.45 Uhr auf der Meller Straße den unbeleuchteten, in Schlangenlinien fahrenden Neunsitzer und wollte das Fahrzeug kontrollieren. Auf die Anhaltesignale reagierte der Fahrer jedoch nicht, sondern gab Gas und wollte sich so offenbar der Kontrolle entziehen. Bei mehreren Überholversuchen wurde der Streifenwagen beinahe durch den Kleinbus gerammt, nur durch schnelles Reagieren konnte der Beamte am Steuer Zusammenstöße vermeiden. Auf der weiteren Flucht beschädigte der Kleinbus bei teilweise hoher Geschwindigkeit zahlreiche geparkte Fahrzeuge, missachtete rote Ampeln und umfuhr auf der Hannoverschen Straße eine eingerichtete Sperre der Polizei. Danach bog der Fahrer in die Dammstraße ein, fuhr auf die Hamburger Straße und prallte im Bereich der Eisenbahnbrücke gegen ein entgegenkommendes und mit mehreren Frauen besetztes Auto. Wenig später nahm die Flucht in der Franz-Lenz-Straße aufgrund einer weiteren Straßensperre ihr Ende, und der Fahrer konnte aus dem erheblich beschädigten Kleinbus geholt werden. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Fahrer um einen 11-jährigen (aber deutlich älter aussehenden) Jungen aus einer Wohngruppe im Landkreis Osnabrück. Das Kind erklärte später, sich unbemerkt den Zündschlüssel des Neunsitzers genommen zu haben, um in Osnabrück jemanden zu besuchen. Letzendlich ist es wohl glücklichen Umständen zu verdanken, dass es bei der Spritztour des Jungen nur bei einem noch nicht zu beziffernden Sachschaden an insgesamt neun Fahrzeugen blieb und keine Personen verletzt wurden. Das Kind wurde schließlich an die Erziehungsberechtigten übergeben.
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Frank Oevermann
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