Senioren in der Stadt Mönchengladbach standen am Donnerstag, 20. August, wieder einmal verstärkt im Visier von Trickbetrügern. Der Polizei gemeldet wurden rund 20 Fälle, bei denen es aber immer beim Versuch blieb. Vollendete Taten wurden der Polizei nicht angezeigt. Die Betrüger setzten einerseits wieder den seit vielen Jahren bekannten Enkeltrick ein, an diesem Donnerstag aber gaukelten sie insbesondere Corona-Infizierungen von Angehörigen vor.
So erhielt am Mittag eine 70-jährige Frau im Stadtteil Rheindahlen-Mitte einen Anruf. Nach ihren Angaben meldete sich ein Mann gemeldet und sagte, er sei ihr Sohn. Die Stimme habe auch ähnlich der ihres Sohnes geklungen. Der Mann habe erzählt, dass er sich zurzeit im Krankenhaus befände und es ihm gesundheitlich sehr schlecht ginge, weil er sich mit der Krankheit Covid-19 infiziert habe. Sie sei zunächst so schockiert von dieser Nachricht gewesen, dass sie gar nicht daran gedacht habe, misstrauisch zu werden, berichtete die Frau. Der Mann habe dann behauptet, dass der Krankheitsverlauf schwerwiegend sei und die Ärzte ihm als einzige Hoffnung eine Medikamententherapie in Aussicht gestellt hätten, die allerdings wissenschaftlich noch nicht so ausgereift sei, dass Krankenkassen zur Übernahme der Kosten bereit seien. Für die Beschaffung der erforderlichen Medikamente müsse daher möglichst zeitnah eine fünfstellige Summe dem behandelnden Krankenhaus in bar bereitgestellt werden, welche er selbst natürlich in seinem Zustand nicht auftreiben könne. Die Frau hatte nach eigenen Angaben zunächst Bereitschaft signalisiert, zu helfen und Geld zur Verfügung zu stellen. Der Mann wollte sich später wegen der Übergabe wieder melden. Im Anschluss an das Gespräch sei sie aber stutzig geworden und habe versucht, ihren Sohn telefonisch zu erreichen, berichtete die 70-Jährige. Dieser habe ihr versichert, dass er wohlauf sei. Die Frau alarmierte daraufhin die Polizei. Der Betrüger meldete sich nicht mehr.
Die Polizei rät abermals: Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen. So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom. Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern beispielsweise im Bankschließfach. (ds)
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Polizei Mönchengladbach
Pressestelle
Telefon: 02161-2910222
E-Mail: pressestelle.moenchengladbach@polizei.nrw.de
https://moenchengladbach.polizei.nrw