Ende vergangener Woche (21./ 22. August) hat die Bundespolizei am Bodensee und Ostallgäu vier Schleusern das Handwerk gelegt. Die Beamten zeigten zudem 17 Migranten wegen versuchter unerlaubter Einreise an.
Am späten Samstagabend kontrollierte die Bayerische Grenzpolizei auf der BAB 96 drei junge Afghanen als Insassen eines Pkw mit deutscher Zulassung und übergab die Personen anschließend zuständigkeitshalber an die Bundespolizei. Der 20-Jährige Fahrer, der in Niedersachen wohnt, konnte sich ordnungsgemäß mit einem Reiseausweis für Flüchtlinge ausweisen. Der 20-jährige Insasse war im Besitz einer Ausbildungsduldung, die jedoch nicht zum Grenzübertritt berechtigt. Der zweite Mitfahrer, ein 22-Jähriger, konnte keinerlei Dokumente vorweisen und stellte ein Schutzersuchen. Die Bundespolizisten leiteten die beiden mutmaßlich Geschleusten an das zuständige Ausländeramt beziehungsweise eine Erstaufnahmeeinrichtung weiter. Der Fahrer konnte schließlich die Weiterfahrt antreten.
Nur etwa drei Stunden zuvor hatten Beamte des Zolls mit anschließender Unterstützung der Bundespolizei auf der BAB 96 eine Fahrgemeinschaft gambischer Staatsbürger kontrolliert. Bei den vier Männern handelte es sich um in Baden-Württemberg wohnhafte Asylbewerber beziehungsweise geduldete Ausländer. Die Dokumente der zwischen 26 und 32 Jahre alten Männer berechtigten sie jedoch nicht zur Aus- und Wiedereinreise. Angeblich hatte das Navigationsgerät die Gäste einer Grillparty im Bodenseekreis fälschlicherweise über Österreich geleitet. Die Bundespolizisten nahmen den Gambiern die Ausweisdokumente vorläufig ab, die sie bei ihren zuständigen Ausländerbehörden wieder in Empfang nehmen können.
Bereits am frühen Freitagmorgen hatten Kemptener Bundespolizisten auf der BAB 7 eine türkische mutmaßliche Schleuserin gestoppt. Neben der 48-Jährigen und ihrem 6-jährigen Sohn, mit dem sie in Baden-Württemberg mit Wohnsitz gemeldet ist, befanden sich noch drei 17-, 19- und 32-jährige türkische Staatsbürger im Auto. Die mutmaßlich Geschleusten, die nicht über die erforderlichen Reisedokumente verfügten, hatten die Fahrerin angeblich zufällig in Italien an einem Döner-Imbiss getroffen und um eine kostenlose Mitfahrt gebeten. Bei der Durchsuchung des PKW fanden die Bundespolizisten jedoch einen Umschlag mit 520 Euro in bar auf. Die Beamten stellten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft das Geld sowie die Handys der Beschuldigten sicher und entließen die 48-Jährige mit ihrem Sohn auf freien Fuß. Die drei türkischen Migranten mussten noch am Abend ihren Heimflug von München nach Istanbul antreten.
Nur kurze Zeit zuvor hatten Lindauer Bundespolizisten eine achtköpfige somalische Familie als Insassen eines Fernreisebusses aus Rom nach der Einreise über den Grenzübergang Hörbranz festgestellt. Der 43-jährige Vater und die 36-jährige Mutter verfügten für sich und die Kinder im Alter zwischen 4 und 17 Jahren über italienische Aufenthaltstitel. Sie besaßen jedoch keine Reisepässe, die zur Einreise und zum Aufenthalt in Deutschland berechtigen würden. Die Beamten wiesen die Somalier, die angeblich für eine Woche zu touristischen Zwecken nach Belgien reisen wollten, nach Österreich zurück.
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