Bundespolizeidirektion München: Chef zahlt für Angestellten / Ungar darf fahren – Niederländerin muss bleiben

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Ein ungarischer Pkw-Fahrer musste am Donnerstagmorgen (27. August) eine Zwangspause einlegen. Die unfreiwillige Reiseunterbrechung hatte er den Grenzkontrollen der Bundespolizei auf der A93 zu verdanken. Während der 42-Jährige nach knapp drei Stunden weiterfahren konnte, wird eine Niederländerin, die in einem anderen Auto auf der Inntalautobahn in Richtung Rosenheim unterwegs war, ihre Reise nicht so schnell fortsetzen können. Bundespolizisten brachten die 41-Jährige für zwei Monate ins Gefängnis.

Bei der Überprüfung der Personalien des Fahrzeugführers aus Ungarn stellte sich heraus, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth seit April 2018 gesucht wurde. Gegen ihn lag ein Strafbefehl des Amtsgerichts Schwabach vor. Demnach war er wegen Trunkenheit im Verkehr zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.350 Euro verurteilt worden. Der Verhaftete, der den geforderten Betrag nicht zahlen konnte, telefonierte mit seinem Arbeitgeber. Zu seiner Erleichterung war der Chef bereit, ihn "auszulösen" und beglich die Justizschulden. Anstelle eine Ersatzhaft anzutreten, konnte der Ungar seine Fahrt fortsetzen.

Für eine niederländische Staatsangehörige wollte oder konnte offenbar niemand zahlen. Auch sie hätte eine Geldstrafe begleichen müssen. Wegen gemeinschaftlichen Betrugs hatte das Amtsgericht Ahaus die Frau bereits im Jahr 2015 zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.800 Euro verurteilt. Mangels finanzieller Möglichkeiten blieb der 41-Jährigen, nachdem sie in der Kontrollstelle nahe Kiefersfelden verhaftet worden war, nichts Anderes übrig, als die festgelegte Ersatzfreiheitsstrafe zu verbüßen. Die Rosenheimer Bundespolizei lieferte sie für die Dauer von 60 Tagen in die Justizvollzugsanstalt Aichach ein.

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim
Telefon: 08031 80 26 2200
E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. Sie
geht zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die
Schleusungskriminalität vor. Im etwa 200 Kilometer langen Abschnitt
des deutsch-österreichischen Grenzgebiets wirkt sie zudem der
ungeregelten, illegalen Migration entgegen. Ferner sorgt die
Rosenheimer Bundespolizeiinspektion auf rund 370 Bahnkilometern und
in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten für die Sicherheit von
Bahnreisenden oder Bahnanlagen. Der bahn- und grenzpolizeiliche
Verantwortungsbereich der rund 450 Inspektionsangehörigen erstreckt
sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen,
Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis
Rosenheim. Weitere Informationen erhalten Sie über oben genannte
Kontaktadresse, unter www.twitter.com/bpol_by oder
www.bundespolizei.de.