Am Montag, den 7. September 2020 war ein 35-Jähriger mit einem Intercityexpress, der auf der Strecke Wien - Berlin eingesetzt war, unterwegs. Nach Ankunft des Zuges im Hauptbahnhof Halle kurz nach 18.00 Uhr verließ der Reisende aus Bosnien und Herzegowina die Bahn auf Bahnsteig 12 für eine Raucherpause. Sein Reisegepäck verblieb im Zug. Der Mann verpasste jedoch die Weiterfahrt. Nachdem die Türen geschlossen waren und der Zug anfuhr, sprang er zwischen die Lok und den ersten Waggon des Zuges auf die Versorgungsleitungen und hielt sich daran fest. Ein Zeuge bemerkte den Vorfall und setzte einen Notruf ab. Die Landespolizei informierte daraufhin die zuständige Bundespolizei sowie die Notfallleitstelle der Bahn. Der betroffene Zugführer wurde per Funk über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt und stoppte den Zug am Haltepunkt Landsberg. Eine Streife der Bundespolizei verlegte mit Blaulicht und Martinshorn nach Landsberg und nahm den Mann in Empfang. Der "blinde Passagier" blieb glücklicherweise unverletzt. Er war einsichtig und konnte die sich anschließende Belehrung der Bundespolizisten aufgrund seines lebensgefährlichen Handelns nachvollziehen. Ihn erwartet eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. Hinzu könnten gegebenenfalls zivilrechtliche Forderungen der Deutschen Bahn kommen. Der Intercityexpress setzte seine Fahrt nach Beendigung der Sachverhaltsaufnahme mit 56 Minuten Verspätung um 19.15 Uhr fort. Zudem waren zwei weitere S-Bahnen mit je 2 Minuten Verspätung von den Einsatzmaßnahmen betroffen.
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