45117 E.-Stadtgebiet/ 45468 MH.-Stadtgebiet: In den letzten Monaten verzeichnete das Polizeipräsidium Essen entgegen dem allgemeinen Trend der sinkenden Unfall- und Verunglücktenzahlen deutliche Zuwächse bei den verunglückten Rad- und E-Bike-Benutzern. Von Januar bis August 2020 stieg die Zahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr von 344 auf 358 (Radfahrer) bzw. von 33 auf 53 (E-Bike/ Pedelec) an.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig, so Polizeidirektor Ulrich Sievers, Leiter der Verkehrsdirektion des PP Essen: "Wir haben auf Grund der Corona-Pandemie aber auch bedingt durch ein generelles Umdenken hinsichtlich des Klimawandels eine verstärkte Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes feststellen können. Die vermehrte Nutzung dieser klimafreundlichen Verkehrsmittel führt auf der anderen Seite aber leider auch zu einem erhöhten Unfallaufkommen." Dabei, so Sievers, sind nicht selten sogenannte "Allein-Unfälle" mit ursächlich für die Steigerungsraten: "Gerade bei der Nutzung von E-Bikes werden häufig die erreichten Geschwindigkeiten sowie der dadurch bedingte längere Bremsweg unterschätzt." Darüber hinaus sei es in den letzten Monaten immer wieder dazu gekommen, dass Zweiradfahrer mit ihrem Gefährt in Straßenbahnschienen gerieten, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und stürzten. Ein Beispiel dafür ist die Kreuzung Weidkamp/ Hülsmannstraße. Rückblickend auf die letzten drei Jahre ereigneten sich an dieser Stelle zehn Verkehrsunfälle, bei denen Radfahrer verunglückt sind, allein sechs davon in diesem Jahr.
Festzustellen war, dass die Verunglückten in vielen Fällen nicht den empfohlenen Schutzhelm trugen, was zum Teil zu erheblichen Kopfverletzungen führte. Nur durch glückliche Umstände, so Polizeidirektor Sievers, habe sich durch die Stürze kein tödlicher Unfall ereignet. Ausreden für das Nichttragen des Schutzhelmes gibt es viele: "Zu unbequem", "sieht blöd aus" oder "ruiniert die Frisur" sind dabei nur die gängigsten. Doch diese Ausreden lässt Sievers nicht gelten: "Der Schutzhelm ist für Zweiradfahrer der Lebensretter Nr. 1. Er schützt vor den meisten lebensbedrohlichen Kopfverletzungen. Auch wenn man 'nur mal eben Einkaufen fährt': Helmtragen sollte für jeden Zweiradfahrer eiserne Pflicht sein. Nur so kann ein potenzielles Verletzungsrisiko abgemildert werden. Schließlich sollen Sie alle stets gesund und munter zu Ihren Liebsten zurückkehren."
Damit das so ist, bietet die Polizei Sonderaktionen wie kostenlose E-Bike-Fahrtrainings als Unterstützung zum sicheren Bewegen im Straßenverkehr an. Diese finden in Zusammenarbeit mit den Verkehrswachten Essen und Mülheim an der Ruhr montags (außer an Feiertagen) von 13:00 - 15:00 Uhr in der Jugendverkehrsschule an der Gruga, Am Grugapark 14, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Jeder Teilnehmer muss ein E-Bike mitbringen und einen Fahrradhelm tragen. Anmeldung unter: 0201/8294137 (Herr Ruhl) oder per E-Mail unter vupo.essen@polizei.nrw.de
Weiterhin werden durch die Polizei, in Zusammenarbeit mit den Jugendverkehrsschulen, auch Trainings für Fahranfänger angeboten. Termine und weitere Informationen können unter der Telefonnummer 0201/8294131 angefragt werden.
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