"Glatt wie ein Spiegel", so kommentierte ein Polizeibeamter zwei völlig abgefahrene Reifen eines Kleintransporters. Gar kein Profil auf einem Reifen sehen unsere Beamtinnen und Beamten dann wirklich selten. Zum Glück! Denn solche technischen Mängel können zu schweren Unfällen führen. Die Reifen gehören zu einem Kleintransporter eines Fahrers aus Gelsenkirchen, der am Donnerstag in Herne kontrolliert wurde. Leider sollte es bei diesem Verstoß nicht bleiben. Das Rücklicht und das Bremslicht des 3,5-Tonners waren defekt, die Hauptuntersuchung bereits überschritten - und der Aufkleber in der Windschutzscheibe "Umweltzone, nein danke!" offenbarte noch einen weiteren Verstoß: Das Fahrzeug verfügt über keine Schadstoffklasse. Doch damit nicht genug: Der 39-jährige Fahrer trug seine laut Führerschein vorgegebene Brille nicht. Da der Fahrer selbst noch in der wegen anderer Verkehrsverstöße verlängerten Probezeit ist, droht nun - neben des Bußgelds - auch der Verlust seines Führerscheins.
Diese Geschichte steht in der Statistik der heutigen Schwerpunktkontrollen in Herne, die in regelmäßigen Abständen stattfinden. Insgesamt hat die Polizei heute 128 Verkehrsverstöße festgestellt. Im Fokus der Schwerpunktaktion standen neben Kontrollen des Güter- und Schwerlastverkehrs auch vermehrt Geschwindigkeitskontrollen.
Sowohl das Ordnungsamt der Stadt Herne, die Bezirksregierung Arnsberg und der Zoll Gelsenkirchen haben die Polizeibeamten des Verkehrsdienstes unterstützt.
Technische Mängel, vor allem so gravierende wie bei dem Kleintransporter-Fahrer aus Gelsenkirchen, stellen ein hohes Risiko im Straßenverkehr dar und können zu schweren Unfällen führen. Auch zu viel oder falsch gesicherte Ladung kann gefährlich sein. In Herne mussten heute zwei Fahrzeugführer ihre Ladung nachsichern; erst dann durften sie weiterfahren. Mit einem Bußgeld wird das Befahren einer Umweltzone ohne Umweltplakette geahndet. 15 weitere Mal musste hier die Stadt Herne aktiv werden.
Bei diesen Kontrollen werden nicht nur, wie in dem Fall oben, die Fahrzeuge selbst kontrolliert - so zum Beispiel die Bremsen oder eben auch das Reifenprofil. Auch die Menge der Ladung, richtige Sicherung dieser und nicht zuletzt die Fahrer selbst stehen im Fokus der Kontrollen.
Über den Tag verteilt wurde in elf Fällen gegen das Fahrpersonalgesetz verstoßen: So wurden beispielsweise die Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten. Außerdem hatten zwei Fahrer nicht die nötige Qualifikation, gewerbliche Güter zu transportieren. Neben den genannten Verstößen mussten die Beamten auch zwei Anzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis schreiben.
Vermehrte Tempomessungen waren ein zweiter Schwerpunkt der heutigen Aktion. Überhöhte Geschwindigkeit ist immer noch eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr. Denn: Schon wenige Stundenkilometer entscheiden darüber, ob ein Unfall glimpflich ausgeht - oder gar tödlich endet. In 91 Fällen waren die Fahrerinnen und Fahrer heute in Herne zu schnell unterwegs.
Eine Schwerpunktaktion wie diese ist Teil vieler Maßnahmen der Polizei, um für die Themen Geschwindigkeit, Ladungssicherung und Umsicht im Straßenverkehr zu sensibilisieren und dieses noch mehr in den Fokus von uns allen zu rücken. Denn jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Deshalb werden wir solche Schwerpunktaktionen in unserem Bereich auch künftig fortführen.
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Polizei Bochum
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Tanja Pfeffer
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