Mehr als 2.600 Kilometer: Während der vergangenen vier Wochen traten die Rostocker Polizeibeamten kräftig in die Pedale. Damit setzte die Polizeiinspektion ein Zeichen in Richtung der Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer und des Klimaschutzes. Nun liegen die ersten Erkenntnisse der Testphase vor.
Insgesamt zehn Polizistinnen und Polizisten waren mit fünf Testfahrrädern im Einsatz, die sie auf Herz und Nieren prüften. Im Rahmen der polizeilichen Streifen waren sie mit den Pedelecs in allen drei Revieren der Stadt unterwegs. Durch die Mobilität mit dem Fahrrad wurden die Polizeibeamten auch auf Gefahrenstellen aufmerksam, die mit dem Auto schwerer zu erkennen sind. Sie registrierten fehlende Verkehrszeichen und für Fahrradfahrer besonders gefährliche Verkehrsbereiche. Hier will die Polizei Rostock zukünftig Vorschläge für die Verkehrsplanung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock unterbreiten, um derartige Unfallschwerpunkte zu vermeiden.
In Warnemünde kristallisierte sich die Strandpromenade als ein Gefahrenschwerpunkt heraus. Dort führten die Beamten viele Bürgergespräche mit Fahrradfahrern, die unerlaubt auf der Promenade fuhren und damit den Fußgängerverkehr beeinträchtigten. Im Bereich des Hauptreviers Reutershagen legte die Polizei den Fokus auf die Werftstraße, in der die Fahrradfahrer durch einen fehlenden zweiten Radfahrweg vermehrt in beide Richtungen auf dem bereits vorhandenen fuhren. Sie gefährdeten durch den geringen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Im Polizeirevier Dierkow waren die Beamten vor allem in den Bereichen Dierkow und Toitenwinkel unterwegs und nahmen verschiedene Strafanzeigen wie zum Beispiel Körperverletzungsdelikte auf. Während der gesamten Testphase führten die Beamten im Stadtgebiet Rostock mehr als 100 Gespräche mit den Bürgern - mit positiver Resonanz.
Ein großer Vorteil für die Polizisten war es, dass sie sich leichter und zum Teil sogar schneller als der Streifenwagen im Stadtgebiet bewegen konnten. Sie sprachen in der Zeit insgesamt 732 mündliche Verwarnungen aus, vor allem wegen der Benutzung der Radwege in falscher Richtung oder dem Fahren auf dem Gehweg. Schriftliche Bußgelder bzw. Verwarngelder gab es vor allem für das Fahren bei Rot (35 Verstöße) und die Handynutzung bei Autofahrern (42 Verstöße) und Fahrradfahrern (44 Verstöße). Auch zahlreiche Gurtverstöße (25 Verstöße) durch Autofahrer wurden festgestellt. Doch nicht nur Verstöße wurden während der Testühase geahndet, auch an Einsätzen anlässlich von Demonstrationsgeschehen nahmen die Einsatzkräfte teil.
Mitunter legten die Kolleginnen und Kollegen in der Spitze 68 Kilometer am Tag zurück. Sie schilderten, dass sie durch das Radeln mehr in Bewegung blieben und somit der Rücken weniger belastet wurde.
Insgesamt konnten durch den Einsatz der Fahrräder bzw. Pedelecs noch dazu CO2 und Treibstoffkosten eingespart werden. Eine Bilanz, die in einer Fahrrad- und Universitätsstadt wie Rostock auf eine baldige Fortsetzung der Fahrradstreife durch die Polizei hoffen lässt. Aktuell steht eine intensive Auswertung der Testergebnisse bevor. Derzeit sind finanzielle Mittel für die Beschaffung von Fahrrädern und der polizeilichen Ausrüstung sowie Bekleidung beantragt.
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