Betrugsfälle mit Tan-Nummern und Gewinnspiel geglückt – gewiefte Maschen

In Malchin hat ein älteres Ehepaar (77 und 73) rund 10.000 Euro durch eine recht neue Variante des Tan-Nummern-Betrugs verloren. Sie wurden in dieser Woche zunächst per Mail angeblich von der Sparkasse kontaktiert. Sie sollten das vermeintlich neue "CISC"-System verifizieren. Die Geschädigten klickten auf einen dafür vorgesehenen Button und wurden um eine Vorregistrierung gebeten. Dabei wurden sämtliche Daten des Mannes abgefragt. Nachdem die eingetragen wurden, erhielt das Paar eine "Push-Tan", mit der sie die Daten freigeben sollten. Das war natürlich ein Fake.

Ein paar Stunden später rief ein angeblicher Sparkassen-Angestellter mit Neubrandenburger Vorwahl an und gab sich als neuer Mitarbeiter aus. Das, was am Computer bereits für den Mann erfolgt war, wurde nun telefonisch für die Frau abgefragt. Dabei wurden insgesamt drei Push-Tans generiert und dem Betrüger am Telefon mitgeteilt.

Gestern fielen einer echten Sparkassen-Mitarbeiterin merkwürdige, hohe Geldabbuchungen bei den Eheleuten auf. Sie kontaktierte die beiden daraufhin. Der Betrug fiel somit auf - das Ehepaar erstattete im Revier Anzeige.

Auf Usedom wiederum ist ein 69-Jähriger Opfer einer Form des Gewinnspielbetrugs geworden. Er wurde telefonisch kontaktiert. Der Fremde erklärte ihm, dass er Spielschulden in Höhe von 3.000 Euro bei einer Lottogesellschaft in der Türkei habe. Er solle 900 Euro überweisen - als Vergleich, um nicht die volle Summe zahlen zu müssen. Was folgte war ein Hin und Her am Telefon, bei dem ein Mann den Geschädigten mal aufforderte, er solle seine 900 Euro zurück holen, dann aber doch an eine neue - nun angeblich richtige - Kontonummer überweisen. Schließlich bekam der Mann den Anruf, dass die Lottogesellschaft nun doch auf den Gesamtbetrag bestünde. Insgesamt verlor er also durch mehrere Überweisungen 3.000 Euro.

Zu allem betrügerischen Überfluss meldete sich plötzlich das "LKA Berlin" bei ihm, mit dem Hinweis, er sei einem Betrüger aufgesessen, aber das LKA müsse dem Mann noch auf die Schliche kommen. Deswegen sei es wichtig, das Geld zu überweisen, damit sie den Anrufer wegen Betrugs "dran kriegen" können. Er werde das Geld aber von einem LKA-Mitarbeiter zurückerhalten. Schließlich erstattete der Mann Anzeige bei der richtigen Polizei.

An dieser Stelle noch einmal der wichtige Hinweis: Sobald es am Telefon um Geldforderungen geht oder jemand Tan-Nummer per Mail oder per Telefon haben möchten: Legen Sie auf! Es kann sich dabei niemals um echte Bankmitarbeiter handeln, sondern nur um Betrüger. Und auch Ermittler würden solche Absprachen zu Geldzahlungen nie mit Bürgern führen.

An jüngere Angehörige appellieren wir erneut: Bitten sprechen Sie mit älteren Angehörigen über Betrugsmaschen und mahnen Sie sie, niemals Kontodaten oder Tan-Nummer telefonisch oder per Mail weiter zu geben.

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Claudia Tupeit
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