Mit der Masche des falschen Polizeibeamten haben Betrüger in den vergangenen Tagen eine ganze Reihe von Gummersbacher Senioren angerufen - in einem Fall konnte die Polizei zwei Tatverdächtige festnehmen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei 23 und 25 Jahre alte Männer aus dem Raum Aachen, die bei einer fingierten Geldabholung dingfest gemacht werden konnten. Zuvor war es den Tatverdächtigen allerdings bei zwei bereits im Vorfeld erfolgten Übergaben schon gelungen, Geld und Schmuck von nicht unerheblichem Wert zu ergaunern.
Ins Rollen gekommen war der Fall durch einen Mitarbeiter eines Geldinstituts, bei dem die 77 und 86 Jahre alten Geschädigten an zwei Tagen hintereinander jeweils einen größeren Geldbetrag abgeholt hatten. Als eine weitere Abhebung im Raum Stand, schöpfte der Bankmitarbeiter Verdacht und verständigte die Polizei. Es stellte sich heraus, dass die Betrüger erstmals am Montag (12. Oktober) unter dem Deckmantel eines angeblichen Kriminalbeamten den ersten Anruf getätigt hatten. Neben der üblichen Warnung vor Einbrechern gelang es den Betrügern die Geschädigten auch davon zu überzeugen, dass ihre Bankkonten durch unberechtigte Zugriffe in Gefahr seien. So holten die Geschädigten das Geld vom sicheren Konto und übergaben es zusammen mit Schmuck einem unbekannten Mann, der die Beute jeweils an der Wohnungstüre abholte.
Die Täter ließen allerdings nicht locker und wollten auch noch das Wertpapierdepot der Geschädigten plündern. Da der Verkauf der Wertpapiere zwei Tage in Anspruch nahm, wollten die Betrüger den Erlös des Verkaufs dann am Donnerstag abholen.
Die zwischenzeitlich von der Polizei aufgeklärten Geschädigten gingen zum Schein auf die Forderungen der Täter ein. Als die Tatverdächtigen um kurz nach 11 Uhr an der Anschrift der Geschädigten in Gummersbach-Niederseßmar erschienen, schnappte die Falle zu.
Bei einer richterlichen Vorführung erließ das Amtsgericht Gummersbach heute gegen beide Tatverdächtigen einen Haftbefehl; der Haftbefehl gegen den 23-Jährigen wurde vom Gericht gegen Auflagen zunächst ausgesetzt. Von der in den Tagen zuvor erlangten Beute fehlt bislang jede Spur.
Bei einem ähnlich gelagerten Fall in Gummersbach-Strombach konnte ein Schaden noch rechtzeitig durch die Tochter eines 80-jährigen Seniors verhindert werden. Hier hatten die Betrüger am Donnerstag einen ersten Kontakt geknüpft und den Mann in einem stundenlangen Telefonat derart verunsichert, dass dieser bereits zu seiner Bank gegangen war, um sein dortiges Schließfach zu kontrollieren. Als der Senior gegenüber seiner Tochter von dem Anruf berichtete, schrillten bei dieser zu Recht alle Alarmglocken.
Die beiden Fälle zeigen deutlich, wie wichtig es ist, ältere Verwandte und Bekannte über diese weitverbreitete Betrugsmasche aufzuklären, um diese vor Schaden zu bewahren. Ein guter Schutz ist es auch, die Telefonnummer nicht in Telefonverzeichnissen zu veröffentlichen. Die Betrüger suchen dort gezielt nach kurzen und somit alten Rufnummern oder auch nach heute nicht mehr so gebräuchlichen Vornamen.
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