Perfide Telefonbetrüger erbeuten Ersparnisse von 63-jährigem Wolfsburger

Wolfsburg-Teichbreite, 26.10.20, 16.20 Uhr

Am Montagnachmittag registrierten die Polizei Wolfsburg drei Betrugsversuche per Telefon bei älteren Mitbürgern in Wolfsburg. Bei der perfiden Masche gab sich die unbekannte Anruferin als Richterin aus und gab vor, dass eine nahe Verwandte in einem schweren Verkehrsunfall verwickelt sei und deswegen im Gefängnis sitze. Ein 63-J4;hriger ging auf die Forderung der Betrügerin ein und zahlte mehr als zehntausend Euro für eine angebliche Kaution seiner Cousine. Die anderen beiden Betroffenen beendeten zum Glück das Telefongespräch.

Den Ermittlungen zufolge gab die angebliche Richterin an, es drohe eine Gefängnisstrafe für die Verwandte, da sie schuldhaft bei dem Unfall eine Mutter mit drei Kindern tödlich verletzt habe. Allerdings könne die Beschuldigte durch Zahlung einer Kaution wieder entlassen werden. Nachdem der 63-Jährige bei seiner Bank die Summe abhob, wurde das Bargeld von einem schwarzhaarigen angeblichen Gerichtsmitarbeiter, der mit Lederjacke und Jeanshose bekleidet war, an der Wohnanschrift des 63-Jährigen abgeholt. Erst als die falsche Richterin nach erfolgreicher Geldübergabe erneut anrief und mitteilte, dass die Kaution nun auf das Doppelte hochgesetzt sei, wurde eine Bankangestellte beim erneuten Abheben der hohen Bargeldsumme stutzig und verständigte zum Glück die Polizei.

Mario Dedolf als Präventionsexperte der Polizei kennt die Masche der Telefonbetrüger seit Jahren. Die Täter haben recht professionelle Strukturen, sie agieren wie in einem Call-Center. In vielen Fällen geben sie die rhetorisch versierten Täter direkt als Enkel aus, die Geld für einen Haus-, Wohnungs- oder Autokauf benötigen. In diesem Fall wurde die Richterin als Legende gewählt, um an das Geld von meist älteren Mitmenschen zu kommen. Wenn nötig geben sich die Betrüger auch als angebliche Staatsanwälte oder Beamte des Bundeskriminalamtes oder der örtlichen Polizeidienststelle aus. Der Polizeiberater rät: "Bei solchen Anrufen nach konkreten Daten fragen und am besten die angeblich betroffenen Verwandten selbst anrufen." Ein Rückruf entlarve die Anrufer sofort als dreiste Telefonbetrüger.

Rückfragen bitte an:

Polizei Wolfsburg
Sven-Marco Claus
Telefon: +49 (0)5361 4646 104
E-Mail: pressestelle (at) pi-wob.polizei.niedersachsen.de