Am 27. Oktober 2020, gegen 17:15 Uhr wurde die Bundespolizei in Magdeburg durch einen aufmerksamen Bürger darüber informiert, dass sich am Bahnhof Möser mehrere Jugendliche in den Gleisbereichen aufhielten und hier gar einen abgestellten Güterzug bestiegen haben sollen. Sofort fuhr eine Streife der Bundespolizei mit Blaulicht und Martinshorn den Gefahrenort an. Der komplette Bahnhof Möser wurde für den Zugverkehr gesperrt. Vor Ort konnten neun Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren festgestellt werden. Sie befanden sich in dem Moment nicht mehr im unmittelbaren Gefahrenbereich. Glücklicherweise wurde auch niemand verletzt. Sie wurden eingehend über die Risiken ihres Verhaltes und die damit einhergehende Lebensgefahr hingewiesen. Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang wiederholt daraufhin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! Die Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Züge können Hindernissen nicht ausweichen. Ein 1200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern hat einen Bremsweg von über 1000 Metern. Zudem führen die Oberleitungen der DB AG eine Spannung von 15.000 Volt. Man muss diese nicht einmal berühren, um sich in Lebensgefahr zu bringen. Es reicht, ihr zu nahe zu kommen. Erst ein Sicherheitsabstand von 1,50 Metern zu Oberleitungen gilt als sicher, damit es nicht zu tödlichen Verletzungen kommt. Wird dieser unterschritten kann ein mehrere tausend Grad heißer Lichtbogen entstehen, wenn der Stromkreis zwischen einer Bahn-Oberleitung und einem Menschen geschlossen wird. Die Folgen sind schwere Verbrennungen oder Organversagen.
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