Bereits im September hatte eine sichtlich bestürzte, ältere Dame die Polizei in Darmstadt aufgesucht. Sie war Opfer eines dreisten Trickdiebstahls geworden und erstattete Anzeige bei einer Beamtin der Ermittlungsgruppe-City. Wenige Stunden zuvor hatte eine unbekannte Täterin die 89-jährige Seniorin auf einem Supermarkt-Parkplatz angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Dabei ahnte die Darmstädterin nicht, dass es die Gesprächsführerin auf die Handtasche samt Geldbörse an ihrem Rollator abgesehen hatte. Mit dem ergaunerten Portemonnaie inklusive Bankkarte und mehrerer Hundert Euro machte sich die Unbekannte auf und davon.
Weil die Seniorin emotional ziemlich aufgewühlt und durcheinander erschien, ließ es sich die Polizeibeamtin nicht nehmen und begleitete die Darmstädterin im Anschluss zu ihrer Bankfiliale. Dort half sie der Frau beim Sperren ihrer Bankkarten und orderte der Dame für den sicheren Heimweg ein Taxi. Was für die empathische "Freund- und Helferin" selbstverständlich war, blieb bei der Seniorin nicht unvergessen und weckte den Wunsch, sich bei der Beamtin zu bedanken.
Statt bei der Aufklärung eines Verbrechens zu dienen, half "Kommissar Zufall" in diesem Fall bei einer überraschenden Danksagung über Umwege. Es zeigte sich, wie klein die Welt ist und das Gutes im Gedächtnis bleibt. Die Seniorin hatte offenbar ihrer Familie von der Hilfsbereitschaft der Polizistin und dem vergeblichen Versuch einer Dankübermittlung erzählt. Darunter befand sich auch die Nichte der 89-Jährigen, die nur wenige Tage später ein Telefonat als Mitarbeiterin einer Arztpraxis entgegennahm. Als sie den Namen der Polizistin hörte, die sich zufällig als Patientin am anderen Ende der Leitung befand, wurde sie sofort aufmerksam. Schließlich erreichten die Beamtin doch noch der Dank der Rentnerin und zusätzlich ein Blumenstrauß beim anschließenden Praxisbesuch.
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