Kreuzfahrtstopp durch Corona-Virus stellt Bundespolizei vor besondere Herausforderung

Die pandemiebedingte Einstellung der Kreuzfahrtschifffahrt stellt auch für die Bundespolizei in Kiel eine besondere Herausforderung dar.

Als am Freitag die "Mein Schiff 1" am Ostseekai in Kiel festmachte, hatten die Crewverantwortlichen des Schiffes sich schon mit der Bundespolizei in Kiel in Verbindung gesetzt.

Durch die Einstellung der Kreuzfahrten war klar, dass für die Besatzung des Schiffes auch die Abmusterung anstand.

Unter den Crewmitgliedern befinden sich 700 Männer und Frauen die zum Teil aus visapflichtigen Ländern kommen.

Für diese Männer und Frauen musste jetzt ein Weg gefunden werden, wie sie nach Hause kommen.

Normalerweise schauen die Crewverantwortlichen auf die Flugverbindungen, buchen diese und nehmen dann zwecks Visaerteilung mit der Bundespolizei Verbindung auf.

Pandemiebedingt gibt es aber derzeit nicht allzu viele Flüge in die Heimatländer.

Es sind dazu viele verwaltungstechnische Abstimmungen und Absprachen zu tätigen zwischen den Verantwortlichen, den Fluggesellschaften und der Bundespolizei.

In der letzten Woche haben sich vier Kollegen nur mit Abmusterungen beschäftigt.

Insgesamt standen 91 Visaerteilungen an. Die gesamte Samstagsschicht verbrachten die Beamten allein damit, Fingerabdrücke zu fertigen.

Flexibilität war das Zauberwort der Woche, mit Einschnitten in dem privaten Bereich.

So haben die Bundespolizisten ständig andere Dienste gemacht als geplant, um der Lage Herr zu werden.

Zusätzlich zu den Visaerteilungen mussten die Beamten bei 60 kurzaufenthaltberechtigen Ausländern die Einreisebestimmungen durch COVID19 berücksichtigen.

Erfüllen diese Ausländer alle Voraussetzungen für die Einreise, sind zum Beispiel Einladungsschreiben ergangen und waren sie schon mal dort zu Besuch.

Zur Bewältigung der Großlage hat die Bundespolizei eine sogenannte tagesorientierte Bearbeitungsstraße eingeführt.

Diese war wichtig, weil "Mein Schiff 1" nur kurzzeitig am Ostseekai lag und dann zum Ostuferhafen verholte.

Auch technische Herausforderungen gab es, schafft der spezielle Visadrucker die hohe Anzahl von Visadrucken. Aber die vorhandene Technik zeigte ihre Leistungsfähigkeit. Die Visaerteilung ist vorerst abgeschlossen. Nun heißt es in den kommenden Tagen die Endbearbeitung durchzuführen.

Derzeit sind noch ca. 500 Crewmitglieder an Bord, für die Betriebsfähigkeit benötigt das Schiff 100 Crewmitglieder.

Am 13.11.2020 läuft das Schiff raus auf die Ostsee, um nach einem Tag dann wieder im Ostuferhafen festzumachen.

Der Liegeplatz dort ist zunächst bis zum Monatsende reserviert.

Die Bundespolizei in Kiel stellt sich auf jeden Fall darauf ein, auch die restlichen Visaerteilungen durchzuführen, damit die Crewmitglieder in ihre Heimatländer reisen können.

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