Die Betrüger rechneten nicht mit dem aufmerksamen Bankmitarbeiter einer Kerpener Kreissparkasse, der erhebliche Bedenken hatte und die Polizei informierte.
Fünf falsche Polizisten meldeten sich am Donnerstag (12. November) bei Senioren sowie eine falsche Enkelin und ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter. Sie hatten alle eines gemeinsam: Sie wollten an das Vermögen der Senioren. Mit fadenscheinigen Geschichten versuchten die Anrufer das Vertrauen der Senioren zu erlangen. Die Geschichten klangen im ersten Moment so plausibel, dass zunächst keine Zweifel bestanden.
Der nachfolgend genannte Sachverhalt spielte sich am Donnerstagmorgen (12. November) ab 10:00 Uhr in Kerpen ab und soll exemplarisch und detailliert die Bevölkerung, insbesondere die Seniorinnen und Senioren im Rhein-Erft-Kreis, vor weiteren Betrugsversuchen warnen:
Die Anrufer, die sich als Polizeibeamte Beckmann und Steinmeyer ausgaben, riefen gegen 10:00 Uhr bei einer 78-Jährigen an und teilten ihr mit, dass im Bereich Kerpen Betrüger unterwegs seien. Diese würden ältere Menschen anrufen und diese verleiten, Gold in der Bank zu kaufen und Betrügern zu übergeben. Um diese Bande festnehmen zu können, bräuchte man nun die Hilfe der Seniorin. Sie solle auch ein Kilogramm Gold bei der Bank holen und auf weitere Instruktionen warten. Der Täter teilte der Zeugin seine Rückrufnummer mit, auf welcher sie sich melden solle, sobald sie von der Bank zurück sei. Die 78-Jährige machte sich sodann auf den Weg zur Bank, im festen Glauben, mit der Polizei telefoniert zu haben. Einem Bankmitarbeiter teilte die Dame mit, dass sie einen hohen Geldbetrag in Gold investieren und dann aushändigen lassen wolle. Außerdem dürfe sie nicht ihren Sohn darüber informieren. Der Bankmitarbeiter vermutete ein versuchtes Betrugsdelikt und informierte daraufhin die Polizei. Ein Beamter des Kriminalkommissariates 12 in Hürth, der sich in Sachen Straftaten zum Nachteil älterer Menschen in seiner täglichen Arbeit spezialisiert hat, sensibilisierte die Seniorin hinsichtlich des betrügerischen Vorgehens dieser Anrufer. Ein finanzieller Schaden ist in diesem Fall abgewendet worden.
Die Polizei warnt erneut vor der Telefonmasche, bei der es darum geht, an das Vermögen leichtgläubiger Senioren zu gelangen. Dabei nutzen die Betrüger verschiedene Rollen. Ob als falscher Enkel, als Polizeibeamter oder Microsoft-Mitarbeiter. Sie erwecken mit erfundenen Geschichten keine Zweifel an ihrer Identität und schaffen es auf diesem Wege, sich zumindest temporär ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Polizei rät eindringlich, bei Kontaktaufnahmen mit unterschiedlichen Legenden skeptisch zu bleiben, den Notruf 110 der Polizei zu wählen und sich von "echten" Polizisten der Polizeileitstelle beraten und beruhigen zu lassen. Thematisieren Sie auch bitte diese Vorgehensweise als Angehöriger in den Familien, in denen sich Senioren befinden. (bm)
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