Häusliche Gewalt – aktueller denn je! Das diesjährige Motto zum Antigewalttag am 25.11.2020 lautet: NEIN zu häuslicher Gewalt! Klare Sicht! SCHAU HIN!

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Das Thema "Häusliche Gewalt" ist auch oder gerade in diesem Jahr wieder ein sehr aktuelles Thema. Die mehrtägige Frist des polizeilichen Wohnungsverweises gibt den Opfern die Möglichkeit, in Ruhe Beratung in Anspruch zu nehmen, bei einer Hilfeeinrichtung vor Ort Unterstützung zu holen und zivilrechtlichen Schutz zu erwirken. Häusliche Gewalt umfasst alle Formen physischer, sexueller und/oder psychischer Gewalt zwischen Personen in zumeist häuslicher Gemeinschaft oder ehemaligen Partnerschaften. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Personen in Ehe, eingetragener Partnerschaft oder einfach nur so zusammenleben, welche sexuelle Orientierung vorliegt oder ob es sich um eine Gemeinschaft mehrerer Generationen handelt. Der Ort des Geschehens kann dabei auch außerhalb der Wohnung liegen, z.B. Straße, Geschäft und Arbeitsstelle, häufig ist jedoch die Wohnung selbst der Tatort. Häusliche Gewalt ist verletzend, strafbar und keine Privatangelegenheit. Häusliche Gewalt hat vielfältige Erscheinungsformen. Sie reichen von subtilen Formen der Gewaltausübung durch Verhaltensweisen, die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Geschädigten/des Geschädigten ignorieren, über Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen, Bedrohung sowie psychischen, physischen und sexuellen Misshandlungen, Freiheitsberaubung bis hin zu Vergewaltigungen oder gar zu versuchten oder vollendeten Tötungen. Fast alle Formen häuslicher Gewalt stellen Handlungen dar, die gesetzlich mit Strafe bedroht sind. Häusliche Gewalt ist nie Privatsache. Es gilt: "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich." (Art. 2 GG) Häusliche Gewalt betrifft alle Bildungs- und Einkommensschichten gleichermaßen. Sie existiert in allen Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen. Häusliche Gewalt entsteht häufig nicht - wie z. B. bei einer Kneipenschlägerei - aus einer konkreten Situation heraus. Sie ist vielmehr Ausdruck eines andauernden Macht- und Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Täter bzw. Täterin und Opfer. Rund ein Drittel aller Frauen wurden schon einmal Opfer von Beziehungsgewalt. Aber auch Männer sind in Beziehungen Gewalt ausgesetzt. Viele Betroffene suchen die Schuld bei sich selbst oder sehen keine Möglichkeit, die Beziehung zu beenden. Auch Kinder sind von dieser Gewalt betroffen, wenn sie in ihrer Familie Gewalt als Konfliktlösungsmuster kennen lernen, Gewalt selbst erfahren oder beobachten. Diese Kinder neigen dann oft dazu, später selbst gewalttätig oder Opfer von Partnergewalt zu werden. Schon deshalb muss häusliche Gewalt verhindert bzw. umgehend gestoppt werden. Der 25.11. ist international anerkannt als "Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen". Zum Antigewalttag hat die Polizeiinspektion Osnabrück mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnern (Beratungs- und Interventionsstelle der Stadt und des Landkreises Osnabrück, der Diakonie Osnabrück Stadt und Land - Fachzentrum Faust gegen Gewalt & für Täterarbeit und Opferschutz, der Frauenberatungsstelle Osnabrück, den Gleichstellungsbüros der Stadtverwaltung Osnabrück und des Landkreises Osnabrück, den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, den Landfrauen in der Region Osnabrück, dem ZONTA Club Osnabrück, dem Präventionsverein Osnabrück und den Apotheken in Stadt und Landkreis) das Thema "Häusliche Gewalt" in einen ganz besonderen Focus bzw. unter die Lupe genommen. Das Motto der diesjährigen Aktion lautet: NEIN zu häuslicher Gewalt! Klare Sicht! SCHAU HIN! Es ist beabsichtigt, am 25.11.2020 Brillenputztücher und Info-Postkarten mit dem genannten Slogan in den Apotheken der Stadt und des Landkreises Osnabrück auszulegen und so auf regionale Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Häusliche Gewalt ist auch im Bereich der Polizeiinspektion Osnabrück ein aktuelles Thema. So wurden in 2019 insgesamt 1244 Fälle von häuslicher Gewalt zur Anzeige gebracht. Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Osnabrück nutzt für den diesjährigen Aktionstag auch die neuen Medien, wie facebook, Twitter, Instagram und YouTube. Die Beamten haben Filmsequenzen zum Thema häusliche Gewalt erstellt und Interviews mit Experten geführt. In den Videos wird das Thema in unterschiedlichen Facetten dargestellt und auf regionale Beratungs- und Hilfsangebote hingewiesen. https://www.youtube.com/c/PolizeiNiedersachsen/videos https://www.facebook.com/PolizeiOsnabrueck/ https://www.instagram.com/polizei.osnabrueck/?hl=de https://twitter.com/polizei_os?lang=de

"Professionelle Hilfe ist unerlässlich, um Unterstützung für den Weg aus der Gewalt zu erhalten! Weitere Hilfsangebote sind auf der Internetseite www.osnabrueck-gegen-gewalt.de zu finden", so Maike Ahlrichs vom Präventionsteam der Polizei Osnabrück.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Osnabrück
Anke Hamker
Telefon: 0541/327-2041
praevention@pi-os.polizei.niedersachsen.de