Trotz Warnungen sind Telefonbetrüger weiter erfolgreich

In regelmäßigen Abständen klärt die Polizei die Bürgerinnen und Bürger über die Vorgehensweise von Telefonbetrügern auf und gibt hilfreiche Tipps, wie man sich vor den skrupellosen Tätern schützt. Leider erreichen diese Warnungen nicht alle Bürgerinnen und Bürger und es gelingt den Telefonabzockern immer wieder, mit ihren Maschen ihre Opfer auszunehmen.

So gestern (24.11.2020) in Hennef passiert. Gegen 10.00 Uhr klingelte das Telefon einer 59-jährigen Henneferin. Es meldete sich eine junge Frau, die die 59-Jährige durch geschickte Gesprächsführung überzeugen konnte, dass sie ihre Nichte sei. Sie gab an, in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen zu sein, bei dem ein Radfahrer getötet wurde. Dann übernahmen weitere männliche und weibliche Personen abwechselnd das Gespräch und gaben sich als Polizisten und Staatsanwälte aus. Im Ergebnis wurde der 59-Jährigen weisgemacht, dass ihre Nichte gegen die Zahlung von 25.000 Euro sofort freigesprochen werden könne und nicht in Haft müsse.

Während das Telefonat von den Tätern die gesamte Zeit aufrecht gehalten wurde, tätigte die Henneferin zwei Onlineüberweisungen von mehr als 10.000 Euro, die geforderte Summe konnte sie in der Kürze der Zeit nicht aufbringen. Nach Abschluss der Bankgeschäfte wurde die Frau dann zum Gericht zunächst nach Köln, dann aber kurzfristig nach Siegburg geschickt, wo sie Dokumente unterschreiben sollte. Dort hat die Frau, nachdem sie von den Täter mehrere Stunden umher geschickt worden war, dann auf eine angekündigte Kontaktperson gewartet, die natürlich nie erschien. Erst gegen 18.00 Uhr beendeten die Betrüger das Telefonat mit dem Hinweis das Geld wäre eingegangen - die Nichte sei frei.

Um 19.45 Uhr wurde dem Opfer klar, dass die Täter ihre Ängste bedient hatten und sie betrogen worden war. Sie erstattete Anzeige.

Seien Sie misstrauisch und befolgen Sie folgende Tipps ihrer Polizei:

Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.

Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeiruf-Nummer 110 an. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selbst. Wenn möglich, rufen Sie bitte uns auch von einem anderen Telefon aus an.

Sie können sich auch an die örtliche Polizeidienstelle wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Polizeiruf-Nummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können.

Geben Sie am Telefon keine Auskunft über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!

Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür. Ziehen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson hinzu, z. B. Nachbarn oder nahe Verwandte.

Übergeben Sie unbekannten Personen kein Geld oder Wertsachen.

Erstatten Sie unbedingt Anzeige, wenn Sie Opfer von Telefonbetrügern geworden sind. So können Sie helfen, Andere von den Tätern zu schützen. (Bi)

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis
Pressestelle

Telefon: 02241/541-2222
E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de