Eine 83-jährige Seniorin erhielt am Mittwoch (25. November), gegen 10 Uhr, einen Anruf eines angeblichen Polizisten, der angab, dass ihre Enkelin in Aachen bei einem Verkehrsunfall einen Mann totgefahren habe. Sie säße jetzt in einer Sammelzelle bei der Polizei. Der angebliche Polizist gab vor, dass ein Vertreter einer großen Boulevard-Zeitung dem Telefonat zuhöre und einen Artikel über das Geschehen veröffentlichen würde, wenn sie nicht eine hohe Geldsumme zahlen würde. Eine zweite weibliche Unbekannte rief kurze Zeit später bei der 83-Jährigen an und gab sich als Staatsanwältin aus. Sie fragte erneut nach, ob die Seniorin zahlen würde. Die Anrufer hielten die Telefonleitung der Seniorin die ganze Zeit belegt und forderten sie immer wieder auf, das Gespräch nicht zu beenden. Nach mehreren Telefonaten hatten die beiden Telefonbetrüger die Seniorin, die ihrer Enkelin natürlich helfen wollte, soweit beeinflusst, dass sie am Donnerstag (26. November) zur Bank fuhr und eine sechsstellige Summe von ihrem Konto abhob. Gegen 12.30 Uhr meldete sich die weibliche Betrügerin erneut und forderte die Dame auf zur Aachener Straße in Übach-Palenberg zu kommen, dort solle dann das Geld übergeben werden. An der angegebenen Örtlichkeit traf die Seniorin zunächst auf einen Mann mittleren Alters, der mit seinem Hund spazieren ging. Sie unterhielt sich mit dem Mann, weil dieser fragte, ob alles in Ordnung sei. Die 83-Jährige war so verunsichert, dass sie sich ihm jedoch nicht anvertraute. Kurze Zeit später traf die angekündigte Frau ein, der sie das Geld übergeben sollte. Diese Frau sprach die Seniorin in akzentfreiem Deutsch an. Sie sagte, sie wäre die Ehefrau des beim Verkehrsunfall getöteten Mannes und solle das Geld abholen. Die Unbekannte war zirka 160 Zentimeter groß, wirkte südländisch und hatte schwarze, zu einem Zopf gebundene Haare sowie dunkle Augen. Sie war mit einem schwarzen Mundschutz, einem schwarzem knielangem Mantel, einer schwarzer Stoffhose und dunklen, halbhohen Stiefeln bekleidet. Nach der Geldübergabe entfernte sie sich zu Fuß in Richtung Merksteiner Straße. Die Seniorin sollte nach der Übergabe des Geldes zuhause einen Anruf der angeblichen Staatsanwältin erhalten. Dieser Anruf blieb aus, so dass die alte Dame am Nachmittag selbst bei Ihrer Enkelin anrief. Diese war wohlauf und hatte auch keinen Unfall verursacht, so dass die Seniorin dann erst merkte, dass sie betrogen worden war. Sie erschien in Begleitung ihrer Familie zur Anzeigenerstattung. Die Kriminalpolizei Hückelhoven bittet nun Zeugen, die die Übergabe gegen 13 Uhr auf der Aachener Straße beobachtet haben. Diese sowie insbesondere der Spaziergänger mit dem kleinen braunen Hund werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02452 920 0 zu melden.
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