Medieninformation: 569/2020
Verantwortlich: Birgit Höhn (bh)
Stand: 02.12.2020, 14:52 Uhr
Vorsicht! Warnung vor Betrugsmaschen Falsche Polizeibeamte, Enkeltrick und Gewinnversprechen
Während der letzten Wochen häuften sich in der Stadt Leipzig sowie in den Landkreisen die Betrugsmaschen mit den modi operandi „Gewinnversprechen“, „falsche Polizisten“ und „Enkeltrick“, so auch beispielsweise am 1. Dezember 2020 zwischen 9:00 Uhr und 20:15 Uhr:
Hier wurden der Polizeidirektion Leipzig elf Fälle bekannt. Die Anrufer gaben sich gegenüber den vorrangig älteren Geschädigten als Polizeibeamte, Enkel oder Mitarbeiter von Glücksspielunternehmen aus. Die Betrüger versuchten, ihre Opfer zu verschiedenen Sachverhalten auszufragen und zur Zahlung eines Geldbetrages zu drängen. In keinem der Fälle kam es zur Übergabe von Bargeld, denn die Geschädigten schenkten den Anrufern keinen Glauben und verständigten deshalb die Polizei.
Insbesondere ältere Menschen werden von den Betrügern gezielt als Opfer für ihre Tricks ausgesucht. So schrecken Unbekannte auch nicht davor zurück, gefälschte Dienstausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt in die vier Wände der Geschädigten zu verschaffen oder um Schmuck und Bargeld zu stehlen. Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände einem Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt.
Unter anderem mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ melden sich zumeist am Telefon Unbekannte, die mit dem sogenannten „Enkeltrick“ aufwarten. Die Anrufer geben sich als Enkel, andere Verwandte oder gute Freunde aus und fordern unter Vortäuschen einer Notlage, wie zum Beispiel eines Unfalls, eines Auto- oder Wohnungskaufs, Bargeld. Meist werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Will das Opfer zahlen, kommt ein Bote zum Geldabholen. Hat der Angerufene die geforderte Summe nicht Zuhause, wird er zum Aufsuchen seiner Bank aufgefordert.
Wer am Telefon Aussagen wie „Sie haben gewonnen!“ erhält, sollte vorsichtig sein, denn es könnte sich um eine Betrugsmasche mit Gewinnversprechen handeln. Die Methode ist fast immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, entweder „Gebühren“ zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder eine „Bearbeitungsgebühr“ bei einem hochwertigen Sachwert-, Geld- oder Autogewinn zu leisten. Oft geben die sehr überzeugend klingenden Betrüger vor, Rechtsanwälte oder Notare zu sein und teilen den angeblichen Gewinnern eine Rückrufnummer für die weitere Gewinnabwicklung mit. Melden sich dann erfreute Gewinner, werden sie aufgefordert, angefallene Kosten zu zahlen, bevor sie ihren Gewinn erhalten.
Tipps der Polizei:
Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis. Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Seien Sie misstrauisch, wenn sich der Anrufer am Telefon nicht mit Namen meldet. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Bewahren Sie Wertsachen, z. B. höhere Geldbeträge und/oder andere Wertgegenstände nicht Zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon. Überweisen Sie kein Geld für einen vermeintlichen Gewinn, zahlen Sie keine Gebühren. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung. Erstatten Sie im Zweifel Anzeige bei der Polizei.
Kellereinbruch – ein E-Bike gestohlen, zwei E-Bikes beschädigt
Ort: Leipzig (Engelsdorf), Riesaer Straße
Zeit: 02.12.2020, gegen 03:15 Uhr
Unbekannte verschafften sich heute Nacht Zutritt zum Keller eines Mehrfamilienhauses. Sie hebelten die Türen von drei Kellerräumen auf und entwendeten aus einem ein E-Bike. Im gemeinschaftlichen Fahrradraum setzten sie die Satteltasche eines weiteren E-Bikes in Brand, wodurch das Fahrrad vollständig zerstört und ein anderes stark beschädigt wurde. Durch den Brand, den ein Hausbewohner über Notruf der Rettungsleitstelle mitteilte und den Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten, wurden der Fahrradraum sowie alle darin befindlichen Räder verrußt. Eine Gefahr des Übergriffs der Flammen auf weitere Räume konnte verhindert werden. Während sich der Stehlschaden auf eine niedrige vierstellige Summe beläuft, wurde der Sachschaden an den Rädern bislang auf ungefähr 6.800 Euro geschätzt. Die Höhe des Sachschadens am Gebäude ist derzeit noch unklar.
Pkw machte sich selbstständig und verletzte Mitarbeiter der Abfallentsorgung
Ort: Torgau (Welsau), Lindenstraße
Zeit: 02.12.2020, gegen 06:55 Uhr
Die Fahrerin (56, deutsch) eines Opel Meriva fuhr aus einem Grundstück und stieg dann aus, um das Hoftor zu schließen. Dabei vergaß die Frau jedoch, die Handbremse anzuziehen. Das Fahrzeug rollte aufgrund eines kleinen Gefälles auf die Lindenstraße. Das Auto stieß dann in der Folge gegen einen Müllwerker (33), der gerade am Müllentsorgungsfahrzeug stand. Das linke Bein des Mannes wurde aufgrund des Aufpralls zwischen dem Opel und dem rechten hinteren Trittgitter des stehenden Müllfahrzeuges eingeklemmt. Der 33-Jährige musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Es gab mehrere Zeugen, die sich um den Verletzten kümmerten sowie das Rettungswesen und die Polizei verständigten. Am Opel entstand ein Schaden von etwa 300 Euro. Gegen die 56-Jährige wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.