Pressemeldungen für den Landkreis Neu-Ulm vom 4. Dezember 2020 – Nachtrag


04.12.2020, PP Schwaben Süd/West
Pressemeldungen für den Landkreis Neu-Ulm vom 4. Dezember 2020 - Nachtrag
Die tagesaktuellen Meldungen der Polizeiinspektionen Neu-Ulm, Illertissen, Weißenhorn und der Polizeistation Senden, sowie Meldungen der Kriminalpolizei, der Verkehrs- und Fahndungsdienststellen mit Regionalbezug.
Aufmerksame Geschäftsangestellte verhindert fortgesetzten Callcenterbetrug | Betrüger ergaunern bei Seniorin 1.000 Euro

Polizei warnt vor falschem GewinnversprechenELCHINGEN. Am Donnerstag, 03.12.2020 informierte eine aufmerksame Mitarbeiterin eines Geschäftes, welches sog. Guthabenkarten für einen Online-Dienst verkauft, die Polizei und verhinderte so einen fortgesetzten Callcenterbetrug.Eine 83-jährige Dame hatte in dem Geschäft entsprechende Gutscheinkarten erworben. Wie sich herausstellte, wurde der 83-Jährigen durch eine unbekannte Betrügerin am Telefon ein Lotteriegewinn versprochen, für den jedoch Gebühren für den Transport des Gewinns fällig wären. Diese hätten mit entsprechenden Zahlkarten beglichen werden sollte. Die Seniorin kaufte daher bereits einen Tag zuvor nach telefonischer Aufforderung Guthabenkarten im Wert von 1.000 Euro und übermittelte die Codes der bislang unbekannten Betrügerin am Telefon. Die Übermittlung von weiteren Codes vom 2. Einkauf konnte die Polizei daraufhin verhindern. Die Geschädigte wurde über die Betrugsmasche aufgeklärt, es wurde ein Strafverfahren wegen Betruges eingeleitet.(KPI Neu-Ulm)Die MascheDie Vorgehensweise der Callcenterbetrüger ist der Polizei bestens bekannt. Die Anrufer melden sich mit der freudigen Ankündigung eines Gewinns und spielen auf Gewinnspielteilnahmen der Angerufenen in der Vergangenheit an. Durch geschickte Gesprächsführung vermitteln sie, dass nur noch eine Hürde zwischen den Angerufenen und dem Gewinn steht: die vermeintlichen Gebühren, Steuern oder Notarkosten.Die entsprechenden Gewinne existieren nicht, die Gebühren werden über anonyme Bezahlmethoden sofort transferiert - meist ins Ausland.Das PhänomenIm Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ergaunerten Callcenterbetrüger mit falschen Gewinnversprechen im laufenden Jahr bereits an die 60.000 Euro (2019: 86.000 Euro) bei gutgläubigen Opfern. Der Polizei wurden im Jahr 2020 bereits 266 Taten gemeldet, in 24 Fällen davon waren die Täter erfolgreich (2019: 344/51). Wenngleich die Betrüger mittlerweile offenbar bei mehr Leuten anrufen müssen, sind sie immer noch sehr erfolgreich mit dieser Masche.Die EmpfehlungenDie Polizei rät:•Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!•Sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen zu dem Thema•Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern und zahlen Sie keine Gebühren.•Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.•Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.•Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was genau Sie gewonnen haben. Notieren Sie sich seine Antworten.Weitere Hinweise finden Sie unter
www.polizei-beratung.de

Dass die Betrüger über die 1.000 Euro hinaus keine weitere Beute machen konnten, hat die Seniorin in diesem Fall dem vorbildlichen Handeln der Geschäftsangestellten zu verdanken.In diesem Zusammenhang bittet die Polizei darum, dass Mitarbeiter von Geschäften, Tankstellen und Geldinstituten, in denen sogenannte Guthabenkarten verkauft werden, hellhörig werden, wenn ältere Menschen diese erwerben wollen. Sie sollten sie darauf hinweisen, dass sie eventuell Opfer einer Betrugsmasche geworden sind und ebenfalls sollte über Notruf die Polizei benachrichtigt werden.(PP Schwaben Süd/West, DG)Medienkontakt:Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).