Friedlicher Verlauf von Versammlung durch Hannovers Nordstadt – Polizei räumt besetztes Haus in Hainholz

Eine angezeigte Versammlung unter dem Motto "Wohnen ist Menschenrecht" ist am Samstag, 05.12.2020, in Hannover friedlich verlaufen. In der Spitze zogen bis zu 500 Teilnehmende von der Innenstadt in Richtung Nordstadt. Nach Beendigung der Versammlung besetzten mehrere Personen ein Haus im Stadtteil Hainholz. Nach Rücksprache mit der Eigentümerin der Immobilie wurde das Objekt am Abend geräumt.

Gegen 13:45 Uhr setzte sich am Samstagnachmittag der Aufzug der von einer privaten Initiative angezeigten Versammlung "Wohnen ist Menschenrecht" am Opernplatz in Bewegung. In der Spitze zogen 500 Teilnehmende auf der geplanten Route in Richtung Nordstadt. Es wurden mehrere Zwischenkundgebungen abgehalten.

Nach einer Kundgebung im Bereich "An der Lutherkirche" erklärte die Versammlungsleiterin gegen 15:35 Uhr die Versammlung vorzeitig für beendet. Die Versammlung verlief weitestgehend friedlich, zudem hielten sich die Teilnehmendem an die Hygienevorschriften der Corona-Verordnung. Unmittelbar mit Beendigung der Versammlung wurde ein Polizeibeamter tätlich angegriffen und leicht verletzt.

Parallel zu dieser Versammlung wurden im Vorfeld zwei weitere Versammlungen angezeigt. Weder bei der Versammlung unter dem Motto "Gegen Gentrifizierung und Verdrängung" im Bereich Davenstedter Straße/Brauhofstraße noch am Lichtenbergplatz, wo unter dem Motto "Leerstand und Verfall statt menschenwürdiges Wohnen" demonstriert werden sollte, wurden im Einsatzverlauf Teilnehmende festgestellt.

Nach Beendigung der ersten Versammlung wurde im Bereich "An der Lutherkirche" eine vierte, spontane Versammlung angezeigt. Innerhalb einer Stunde reduzierte sich die Zahl der Teilnehmendem auf etwa 25 Personen. Gegen 17:55 Uhr wurde auch diese Versammlung beendet. Sie blieb friedlich.

Gegen 15:35 Uhr erhielt die Polizei zudem Kenntnis, dass an der Schulenburger Landstraße ein leer stehendes Haus durch eine zunächst unbekannte Zahl von Personen besetzt worden war. Im Innenhof wurden vier Personen angesprochen, die einen Platzverweis erhielten, nachdem ihre Identitäten festgestellt worden waren. Nach Rücksprache mit der Eigentümerin der Immobilie machte diese von ihrem Hausrecht Gebrauch, stellte Strafantrag gegen die Hausbesetzer und bat die Polizei um Räumung des Objektes.

Acht Personen kamen der Aufforderung der Polizei nach, das Haus umgehend zu verlassen. Da sich drei weitere Personen weigerten, verschafften sich die Einsatzkräfte gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude. Mehrere Hauseingänge wurden zudem im Verlauf nach weiteren Personen abgesucht. Nachdem die Identitäten der insgesamt elf Hausbesetzer festgestellt worden waren, konnten auch sie den Einsatzort verlassen. Die Räumung des Gebäudes verlief ohne gewaltsame Zwischenfälle.

Parallel zur Besetzung des Hauses wurden zwei weitere Spontanversammlungen durchgeführt: Eine Versammlung im Bereich der Schulenburger Landstraße sorgte ab 16:15 Uhr für mehrstündige Einschränkungen im Straßenverkehr, weil die Fahrbahn aufgrund einer Sitzblockade zeitweise blockiert war. Auch der Öffentliche Personennahverkehr war im weiteren Verlauf beeinträchtigt. In der Spitze wurden 250 Teilnehmende festgestellt. Nach gut drei Stunden hatten fast alle Teilnehmenden den Versammlungsort verlassen. Im Verlauf dieser Versammlung verzeichnete die Polizei zwei tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte, die unverletzt blieben. Zudem gab es zwei vorläufige Festnahmen. Mehrfach musste die Polizei einfache körperliche Gewalt anwenden, zum Beispiel als sie daran gehindert wurden, zu ihren Fahrzeugen zu gelangen.

Eine zweite Spontanversammlung gab es ab 16:30 Uhr im Bereich Rehagen/Vinnhorster Weg. Rund 40 Personen hatten hier zunächst versucht, das besetzte Gebäude zu erreichen. Die Polizei verhinderte dies jedoch. Im weiteren Verlauf wurde Pyrotechnik abgebrannt. Verletzte gab es nicht. Gegen 18:50 Uhr löste sich auch diese Versammlung auf. /ram

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Michael Bertram
Telefon: 0511 109-1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
https://www.pd-h.polizei-nds.de