Fahnder der Bundespolizei haben am Dienstag (29. Dezember) auf der A8 nahe Rosenheim einen mutmaßlichen Schleuser gefasst. Der syrische Flüchtling mit Wohnsitz in Deutschland hat mit seinem Pkw offenbar vier Landsleute illegal über die deutsch-österreichische Grenze gebracht. Für seine Beförderungsdienste verlangte der 30-Jährige nach ersten Ermittlungen von jedem der Mitfahrer 1.000 Euro.
Bei der Kontrolle in der Autobahn-Rastanlage Samerberg Nord konnte sich lediglich der Fahrzeugführer ausweisen. Er händigte den Bundespolizisten einen deutschen Flüchtlingsausweis aus. Seine vier Begleiter verfügten hingegen über keine Papiere. Sie gaben an, ursprünglich aus Syrien zu stammen. Der Fahrer, der auch Halter des in Deutschland zugelassenen Wagens ist, erklärte zunächst, dass er die vier Fremden in der Nähe von Salzburg habe zusteigen lassen. Er wollte ihnen helfen, da diese eine Autopanne gehabt hätten. Wenig später verwickelte sich der Beschuldigte jedoch immer weiter in Widersprüche und seine "Geschichte" geriet ins Wanken. Erkenntnissen der Rosenheimer Ermittler zufolge hätte der Mann, der auf Sozialhilfe angewiesen ist, von den Geschleusten für die organisierte Fahrt wohl insgesamt 4.000 kassieren wollen. Die verständigte Staatsanwaltschaft ordnete angesichts des vorliegenden Schleusungsverdachts sogleich die Sicherstellung seines Fahrzeugs an.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der angezeigte Syrer seine Heimfahrt mit "alternativen Reisemitteln" antreten. Er wird sich voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern zu verantworten haben. Die Rosenheimer Bundespolizei informierte die für den syrischen Flüchtling zuständige Ausländerbehörde über den Vorfall. Drei der geschleusten Personen, 22, 40 und 42 Jahre alt, wurden dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zugeleitet. Der vierte Geschleuste im Alter von 15 Jahren konnte der Obhut des Jugendamtes anvertraut werden.
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geht zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die
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