Ein Betrug, zwei Maschen – 13.000 Euro weg

Eine 92-jährige Deutsche aus Barth ist nach einem Schockanruf* und durch die Masche der falschen Polizisten Opfer von Trickbetrügern geworden und hat 13.000 Euro verloren. Zunächst forderte ihr angeblicher Enkel am Telefon 9.000 Euro, weil er einen Unfall verursacht habe - in einem späteren Anruf gab er vor, noch weitere 4.000 Euro zu benötigen. Die Skepsis der Frau bezüglich seiner ungewöhnlichen Stimme konnte der Betrüger zerstreuen: Er behauptete, das komme durch seine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Betrüger waren letztlich so fies, dass sie die Frau gleich mit zwei verschiedenen Maschen reinlegten. Womöglich um sicherzugehen, dass sie das Geld auch wirklich übergibt und keine Zweifel bekommt, rief wenig später ein angeblicher Polizist des Landeskriminalamtes an. Er wies sie darauf hin, dass sie beinah Opfer eines Betrügers geworden wäre, aber die Beamten dem angeblichen Enkel bereits auf der Spur seien. Sie gaben vor, dass die Frau zum Einsatzerfolg beitragen könne, indem sie das Geld tatsächlich übergebe und die - angeblichen - Beamten den Täter dann schnappen könnten. Anschließend bekäme sie ihr Geld wieder. Gestern Abend hat sie insgesamt 13.000 Euro an einen Fremden übergeben, der sich als Kumpel des Enkels ausgab. Natürlich blieb sie dabei stets im Glauben, sie bekomme das Geld wieder. Zudem hatten ihr die Betrüger erklärt, dass sie im Vorfeld das Vorgehen bereits mit ihrem Schwiegersohn besprochen hätten. Das war aber gar nicht der Fall. *Die Masche der Schockanrufe etabliert sich mehr und mehr bei den Betrügern am Telefon. Sie zielt darauf ab, die Angerufenen durch eine Schreckensnachricht zu schocken. Dabei handelt es sich in der Regel um Behauptungen, dass nahestehende Familienangehörige angeblich einen Unfall hatten und nun dringend Geld benötigen - zum Beispiel um den Schaden zu beheben oder für angebliche Krankenhauskosten. Eine weitere Methode ist zu behaupten, ein Angehöriger sei aufgrund eines Unfalls oder ähnlichem in Haft und könne durch Bezahlung einer gewissen Summe bei der Polizei "ausgelöst" werden. Wir raten: - Skeptisch bleiben, wenn einem der Anrufer fremd vorkommt oder ad hoc Geld braucht. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. - Die echten Angehörigen selbst anrufen (auch selbst Telefonnummer wählen!) und fragen, ob diejenigen wirklich in Not sind und Geld brauchen. - Die Info oder den Kontakt zu Angehörigen nicht anderen überlassen. - Im Zweifel: Polizei verständigen unter 110 - Und immer daran denken: Die Polizei wird nicht um den Einsatz des eigenen Gelds bitten oder Geld zur Sicherheit beschlagnahmen. Und Angehörige können nicht mit Geld aus einer möglichen Haft herausgeholt werden. Das sind Fake-Geschichten! Rückfragen bitte an: Claudia Tupeit Pressestelle Polizeipräsidium Neubrandenburg Telefon: 0395/5582-2041 E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de http://www.polizei.mvnet.de Auf Twitter: @Polizei_PP_NB Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende: Polizeipräsidium Neubrandenburg Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst Telefon: 0395 5582 2223 E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de