Pressebericht vom 28.01.2021

28.01.2021, PP München Pressebericht vom 28.01.2021 Inhalt: 123. Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie 124. Koordinierte Durchsuchungsaktion wegen des Verdachts der Drittbesitz-verschaffung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften in fünf Bundesländern 125. Betrugsserie zum Nachteil von mehreren körperlich beeinträchtigten Personen – Stadtgebiet München 126. Gefährliche Körperverletzung – Sauerlach 127. Zwei Diebstähle durch falsche Handwerker – Neuperlach und Blumenau 123. Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie Im Zeitraum von Mittwoch, 27.01.2021, 06:00 Uhr, bis Donnerstag, 28.01.2021, 06:00 Uhr, gab es eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München (sowohl Stadt- und Landkreis München), um die Einhaltung der aktuellen Infektionsschutzregelung zu überprüfen. Über 1.800 Kontrollen wurden in diesem Zeitraum durchgeführt. Dabei wurden 66 Verstöße angezeigt. In 20 Fällen ging es um die Ausgangssperre. In Unterschleißheim wurde die Polizei am Mittwoch, 27.01.2021 gegen 20:20 Uhr verständigt, dass sich dort an einer Örtlichkeit in der Nähe einer Schule ca. 20 bis 30 Jugendliche getroffen haben und feiern würden. Beim Eintreffen der Polizei liefen die Jugendlichen in alle Richtungen davon. Letztendlich konnten aber 13 Personen festgestellt werden, bei denen anschließend auch die Personalien erhoben wurden. Sie wurden alle wegen eines Verstoßes nach dem Infektionsschutzgesetz angezeigt. 124. Koordinierte Durchsuchungsaktion wegen des Verdachts der Drittbesitz-verschaffung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften in fünf Bundesländern Am Mittwoch, den 27.01.2021, wurden in mehreren Bundesländern bei einer Durchsuchungsaktion im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen der Drittbesitzverschaffung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften die Wohn- und Geschäftsräume von zehn tatverdächtigen Personen in fünf Bundesländern nach Beweismitteln durchsucht. Koordiniert wurde der „Action Day“ von dem bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichteten Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI). Dabei konnten die beteiligten Staatsanwaltschaften und Kriminalpolizeidienststellen umfangreiches Beweismaterial (insbesondere Computer, Smartphones und Datenträger) an den einzelnen Durchsuchungsörtlichkeiten auffinden und sicherstellen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um zehn männliche Personen im Alter zwischen 33 und 71 Jahren. Diese stehen nach bisherigen Erkenntnissen des ZKI sowie der polizeilichen Ermittlungsbehörden unter dem Verdacht, im Zeitraum von Mai 2017 bis März 2020 Bilder und Videos mit kinderpornografischen Inhalten besessen und untereinander über Internetforen sowie verschlüsselte Messenger-Dienste ausgetauscht zu haben. Ausgangspunkt der jetzt durchgeführten Durchsuchungen waren erfolgreiche Ermittlungen des Polizeipräsidiums München in einem anderen Fall: Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften gegen einen 49-jährigen Münchner waren kriminalpolizeiliche Ermittler im September 2018 bei der Auswertung von sichergestelltem Beweismaterial auf Indizien und Hinweise gestoßen, wonach der 49-Jährige mit den nun ins Visier genommenen Tatverdächtigen über einen Zeitraum von mehreren Jahren Dateien mit kinderpornografischen Inhalten geteilt und sich mit diesen über den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ausgetauscht hatte. Hierbei fand die Kommunikation zum Teil über den Chatraum eines bekannten Internetforums für Pornografie statt. In der Folge ist es gelungen, den Tatverdacht gegen die Kommunikationspartner des Mannes soweit zu erhärten, dass vom ZKI und den Staatsanwaltschaften der beteiligten Bundesländer richterliche Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt werden konnten. In Bayern wurden von den örtlich zuständigen Kriminalinspektionen Aschaffenburg, Dillingen a. d. Donau und Weilheim i. Ob. im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Durchsuchungen bei vier Beschuldigten durchgeführt. Von den jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften der Bundesländer wurden im Rahmen des „Action Days“ am 27.01.2021 ebenfalls richterliche Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen: • 2 Beschuldigte in Hessen • 2 Beschuldigte in Nordrhein-Westfalen • 1 Beschuldiger in Rheinland-Pfalz • 1 Beschuldigter in Sachsen-Anhalt Die umfangreichen Ermittlungen in diesem Komplex dauern an. Insbesondere werden die sichergestellten Datenträger nun durch die Ermittlungsbehörden aufwendig ausgewertet und in detaillierter Arbeit auf weiteres kinderpornografisches Material hin untersucht. Nach kriminalistischer Erfahrung ist damit zu rechnen, dass diese Auswertungen abermals Hinweise auf weitere Beschuldigte ergeben werden. Mit der koordinierten Aktion soll einmal mehr verdeutlicht werden, dass sich Straftäter auch in der vermeintlichen Anonymität des Internets nicht vor Strafverfolgung sicher fühlen können. Allgemeine Informationen zur Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Seit dem 1. Januar 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Diese Zentralstelle ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität. Sie ermittelt in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten der Landes- und Bundespolizei, des Bundeskriminalamts, des Zollfahndungsdienstes und mit internationalen Partnern, z.B. bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem Bereich der organisierten Cyberkriminalität. Auch dann, wenn bei Verfahren der Allgemeinkriminalität ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig. Die bearbeiteten Fälle sind vielfältig. Sie reichen von Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet, z. B. durch professionelle sog. Fake-Shops, und Fälle von Ransomware bis hin zum Handel mit Waffen, Drogen und Falschgeld im Darknet. Zudem ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern für herausgehobene Fälle der Wirtschaftscyberkriminalität zuständig. Seit dem 1. Oktober 2020 besteht bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern zudem das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet. Diese Spezialeinheit konzentriert sich insbesondere auf Betreiber und Nutzer von Darknet-Foren, die kinderpornografisches Material herstellen, posten oder damit handeln. Derzeit sind 17 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte und vier IT-Forensikerinnen und IT-Forensiker bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern tätig. 125. Betrugsserie zum Nachteil von mehreren körperlich beeinträchtigten Personen – Stadtgebiet München Im Rahmen von kriminalpolizeilichen Ermittlungen gegen einen 39-jährigen Münchner wegen Geldwäsche in insgesamt 16 Fällen stießen die kriminalpolizeilichen Ermittler des Polizeipräsidiums München bei der Auswertung von sichergestelltem Beweismaterial auf mehrere Indizien und Hinweise, dass der 39-Jährige per Internetforen, bzw. Internetchats mehrere Betrugsfälle zum Nachteil von körperlich beeinträchtigten Personen begangen hatte. Nach bisherigen Erkenntnissen machte der 39-Jährige den meist gutgläubigen und arglosen Tatopfern via Internet falsche Gewinnversprechen und bereicherte sich an den zuvor von den Tatopfern überwiesenen Bearbeitungsgebühren. Somit entstand ein Gesamtvermögensschaden von mehreren zehntausend Euro zum Nachteil der Tatopfer. Die Kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurden durch das Kommissariat 75 geführt. Präventivhinweis: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen; auch nicht über sogenannte Facebook-Bekanntschaften. Das ist ein Teil der Masche von Betrügern. Beachten Sie die Sicherheitseinstellungen auf Facebook. Seien Sie bei Geldforderungen stets misstrauisch. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Im Zweifel - Polizeinotruf 110. 126. Gefährliche Körperverletzung – Sauerlach Am Mittwoch, 27.01.2021, zwischen 04:00 Uhr und 05:00 Uhr, trafen sich in Sauerlach in der Nähe einer Pferdekoppel ein 13-Jähriger aus Sauerlach und ein 19-Jähriger aus München. Dabei wurden sie von einer unbekannten männlichen Person angesprochen, woraufhin sie flüchteten. Die unbekannte Person verfolgte den 13-Jährigen und verletzte diesen mit einem Gegenstand schwer. Anschließend flüchtete der Täter. Der 13-Jährige wurde in einem Krankenhaus behandelt. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Kommissariat 26 geführt. Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Reißerweg/Am Otterloher Feld Wahr-nehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 26, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. 127. Zwei Diebstähle durch falsche Handwerker – Neuperlach und Blumenau Fall 1 – Neuperlach: Am Mittwoch, 27.01.2021, gegen 10:40 Uhr, klingelte ein unbekannter Mann bei einer 84-jährigen Rentnerin und gab an, Wasserleitungen in der Wohnung prüfen zu müssen. Hierzu ließ die 84-Jährige den Mann in die Wohnung, welcher sich daraufhin mit ihr ins Badezimmer begab und sie aufforderte, die Dusche anzustellen. Anschließend verließ er die Wohnung mit dem Hinweis, dass die Geschädigte das Wasser noch ein paar Minuten weiter laufen lassen sollte. Als die 84-Jährige nach dieser Zeit das Wasser abstellte, bemerkte sie, dass in jedem Raum die Schranktüren offen standen und offenbar von einer zweiten Person die Wohnung durchsucht worden war. Außerdem stellte sie das Fehlen von Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von mehreren tausend Euro fest. Die Ermittlungen werden durch das Kommissariat 65 geführt. Der Täter wird wie folgt beschreiben: Männlich, ca. 55 Jahre alt, ca. 165 cm groß, grau melierte, wenige Haare, sprach osteuropäischen Akzent Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Kafkastraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Fall 2 – Blumenau: Am Mittwoch, 27.01.2021, gegen 13:00 Uhr, traf eine 79-jährige Rentnerin vor ihrem Anwesen auf einen unbekannten Mann, der sich als Handwerker ausgab und sagte, dass er im Haus Arbeiten durchführen müsse. Die 79-Jährige ließ ihn zu diesem Zweck in den Hausflur und ging in ihre Wohnung. Kurz darauf klingelte der unbekannte Mann bei ihr und behauptete, er müsse in der Wohnung eine Wasserleitung prüfen, da diese beschädigt sei. Auch hier ging die 79-Jährige mit dem Mann in ihr Badezimmer und wurde angewiesen, die Dusche aufzudrehen. Nach kurzer Zeit sagte der unbekannte Mann, dass alles in Ordnung sei und verließ die Wohnung wieder. Daraufhin stellte die 79-Jährige fest, dass aus der Wohnung Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von mehreren tausend Euro entwendet worden waren. Somit muss sich offensichtlich auch in diesem Fall ein zweiter Täter Zutritt zur Wohnung verschafft haben. Der genauere Sachverhalt wird durch das Kommissariat 65 ermittelt. Der Täter wird wie folgt beschreiben: Männlich, ca. 45 Jahre alt, ca. 170 cm groß, dick/korpulent, südländisch, schwarze kurze Haare, sprach Hochdeutsch, hatte ein Asthmaspray dabei Zeugenaufruf. Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Terofalstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65 Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.