(BC)(GP)(HDH)(UL) Region – Polizei warnt vor Telefonbetrügern / Mit Schockanrufen und anderen Betrugsmaschen versuchten Betrüger am Dienstag in der Region Kasse zu machen.
Gegen 13 Uhr klingelte das Telefon bei der Seniorin in Illerkirchberg. Der Anrufer gab sich als Arzt eines Krankenhauses aus. Angeblich wurde ein Angehöriger mit Corona ins Krankenhaus eingeliefert. Dieser würde nun im Sterben liegen. Geholfen werden könne ihm nur mit einem Präparat aus den USA. Das würde über 40.000 Euro kosten. Man müsse sich jedoch schnell entscheiden. Danach legte der Anrufer auf. Sichtlich geschockt rief die Frau ihren Angehörigen an. Wie sich herausstellte, war dieser kerngesund und nicht im Krankenhaus. Zwei weitere gleiche Anrufe registrierte die Polizei im Bereich Erbach. Darüber hinaus versuchten Telefonbetrüger in insgesamt 23 weiteren Fällen in der Region die Angerufenen um ihr Erspartes zu bringen. Vielfach gaben sie sich auch als "falsche Enkel" und "falsche Polizisten" aus. In allen Fällen gingen die Betrüger leer aus.
Telefonbetrüger sind derzeit wieder sehr aktiv (wir berichteten), und das auch manchmal mit Erfolg. Jedes Opfer ist eines zu viel. Deshalb warnt die Polizei regelmäßig vor den Betrügern. Sie sind erfinderisch und schlüpfen in unterschiedliche Rollen. Betrüger rufen meist bei älteren Menschen an und bitten sie kurzfristig um Geld. Vorgetäuscht wird eine Notlage oder ein finanzieller Engpass, beispielsweise ein Immobilienkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt, um die Opfer unter Druck zu setzen. Sobald sie bereit sind zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Haben die Betroffenen die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben. Die Polizei empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei unbekannten Anrufern, vor allem, wenn bestimmte Forderungen gestellt werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Betrüger wählen ihre Opfer häufig anhand des Vornamens aus dem Telefonbuch aus. Daraus können sie oftmals Rückschlüsse auf das Alter ziehen. Senioren werden bevorzugt übers Ohr gehauen. Überlegen Sie sich also, ob sie zumindest ihren Vornamen löschen oder abkürzen lassen. Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielte Fragen an den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen. Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigte Rufnummer. Achtung: Betrüger können diese Nummern auch fälschen. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter. Legen Sie den Hörer auf, wenn ihnen etwas merkwürdig erscheint. Sprechen Sie nicht am Telefon über ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse. Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf. Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 oder ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie dabei nicht die Rückruffunktion. Wichtige Tipps zum Schutz von Telefonbetrügern erhalten Sie in der Broschüre "Vorsicht, Abzocke!" oder im Internet unter www.polizei-beratung.de
Joachim Schulz, Tel. 0731/188-1111
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