Täter überlisten Seniorin – zehn Tipps der Polizei gegen Trickdiebe
Lfd. Nr.: 0155
Angebliche Handwerker täuschten am Donnerstag (11.2.2021) in Dortmund-Sölde eine 83-jährige Seniorin, verschafften sich Zugang in die Wohnung der Frau, lenkten sie ab und erbeuteten Schmuck. Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Männer gesehen haben - und warnt erneut vor dieser Masche.
Gegen 12 Uhr kehrte die Dortmunderin zu einem Mehrfamilienhaus an der Begonienstraße zurück. An der Haustür sprachen zwei Männer die Seniorin an: Sie stellten sich als Handwerker vor und gaben an, in der Wohnung der Frau die Wasserleitungen überprüfen zu müssen. In der Nachbarschaft sei das bereits geschehen, da dort schon Schäden eingetreten seien.
Einer der beiden Männer verließ dann den Eingangsbereich. Die Frau stimmte einer Überprüfung der Wasserleitungen zu. Ein Mann begleitete sie bis in die Wohnung. Dort lenkte er sie geschickt ab: Im Badezimmer forderte er sie zum Beispiel auf, das Wasser laufen zu lassen und immer wieder die Temperatur zu regeln. Die 83-Jährige konnte in dieser Geräuschkulisse in einem geschlossenen Raum nicht merken, dass ihre Wohnung durchsucht wurde.
Erst als der angebliche Handwerker die Wohnung verlassen hatte, stellte sie fest, dass Wohnzimmerschränke und ihr Schlafzimmer durchsucht wurden. Eine unbekannte Person erbeutet dabei Schmuck - Trickdiebe überlisteten die Seniorin mit einer bekannten Masche.
Die Kriminalpolizei sucht nun Zeugen, die im Raum Sölde verdächtige Personen oder einen verdächtigen Pkw gesehen haben. Haben es die Täter auch an anderen Anschriften versucht? Wer kann im Zusammenhang mit dieser Arbeitsweise anhand folgender Personenbeschreibung des Täters in der Wohnung Hinweise auf Verdächtige geben?
Personenbeschreibung: 25 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 Meter groß, schlank, hochdeutsche Aussprache, Zahnlücke bei den Schneidezähnen, Dreitagebart.
Hinweise bitte an die Kriminalwache unter Tel. 0231/132 7441.
Die Kriminalpolizei warnt erneut vor den Methoden angeblicher Handwerker oder Wasserwerker. Bitte kommunizieren sie als Familienangehörige, Nachbarn und im Freundeskreis dies folgenden Informationen - auf diese zehn Punkte kommt es an:
1. Die Täter arbeiten sich an der Haustür, telefonisch oder im Internet an potenzielle Opfer heran. In allen drei Fällen gilt: Bleiben Sie achtsam und vorsichtig.
2. Täter täuschen häufig Notlagen vor. Dabei arbeiten sie mit Zeitdruck, Hilfsangeboten und auch autoritärem Auftreten - bleiben Sie ruhig und souverän.
3. Die Täter erzeugen Aufmerksamkeit, bitten um Handreichungen. Sie schränken den Blick ein, versperren Türen etc - behalten Sie den Überblick.
4. Die Überprüfung von Ausweisen reicht nicht. Rufen Sie (im aktuellen Fall) den Wasserversorger an. Lassen Sie in dieser Zeit niemanden in die Wohnung.
5. Die Täter scheuen Aufmerksamkeit. Sie verlassen sich darauf, dass ihr Opfer allein nichts merkt. Bitten Sie einfach Nachbarn, dazu zu kommen.
6. Wenn Sie Wertgegenstände in der Wohnung aufbewahren: Dann in einem Safe oder Tresor. Hohe Bargeldbeträge gehören auf ein Konto, nicht in die Wohnung.
7. Informieren Sie sich kostenlos bei den Fachberatern der Polizei unter Tel. 0231/132 7950 über nachrüstbare Sicherheitstechnik und fachgerechte Montage.
8. Informieren sie sich persönlich bei Kriminalhauptkommissar Markus Schettke unter Tel. 0231/132 7953 über Täter-Maschen und wie Sie sich schützen können.
9. Sie sehen verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Ihrer Straße oder jemanden im Hausflur und haben ein Störgefühl: Verständigen Sie den Polizei-Notruf 110.
10. Sprechen Sie als Familie und Nachbarn über die Arbeitsweise der Täter. Mit wenigen Mitteln können Sie eine Straftat und hohe Schäden verhindern.
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/