Warnung vor Trickdieben auf Supermarktparkplätzen
Am 12.03.2021 gab es drei versuchte und geglückte Trickdiebstähle in Neubrandenburg und Stavenhagen. Jeweils zwei Tatverdächtige (ein Mann und eine Frau) haben ältere Bürger*innen auf Supermarktparkplätzen angesprochen und nach dem Wechsel eines 2 Euro-Stückes für den Einkaufskorb gefragt. Dabei haben die Tatverdächtigen Geld aus den Portemonnaies der Geschädigten und einem Fall sogar das gesamte Portemonnaie entwendet.
Am 12.03.2021 gegen 12:00 Uhr befand sich ein älteres Ehepaar (79 und 82 Jahre alt) auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums auf dem Bethanienberg in Neubrandenburg. Kurz vor dem Haupteingang kam dem Ehepaar ein ihnen unbekanntes Paar entgegen und fragte sie gestikulierend, ob sie ein 2 Euro-Stück für den Korb wechseln könnten. Als der 79-Jährige in seinem Portemonnaie nach Wechselgeld schaute, steckte die unbekannte Täterin das 2 Euro-Stück ins Portemonnaie des 79-Jährigen und entnahm gleichzeitig unbemerkt 90 Euro in Banknoten aus der Geldbörse. Währenddessen stand der männliche Täter in der Nähe der 82-jährigen geschädigten Dame. Da die 82-Jährige durch das Verhalten der unbekannten Täterin abgelenkt war, nutzte der männliche Täter die Gelegenheit und griff in die offene Handtasche der Geschädigten. Er entnahm unbemerkt das Portemonnaie der Geschädigten und ging zusammen mit der weiblichen Tatverdächtigen schnell zu ihrem Wagen.
Zur gleichen Zeit fiel dem 79-jährigen Geschädigten auf, dass 90 Euro in Scheinen aus seinem Portemonnaie fehlten. Er erkannte, was passiert war und eilte zum Fahrzeug der beiden Tatverdächtigen. Hier fragte er erbost nach seinem Geld. Dieses erhielt er von der unbekannten Frau zurück, bevor die beiden Täter den Ort mit ihrem Fahrzeug in unbekannte Richtung zügig verließen.
Erst wenige Minuten später bemerkte die 82-Jährige, dass ihr Portemonnaie nicht mehr in der Tasche war. Ihr wurde nun klar, dass der männliche Täter das Portemonnaie aus ihrer Handtasche entwendet haben muss. In dem Portemonnaie befanden sich 240 Euro Bargeld sowie die EC-Karte (mit der dazugehörigen PIN) und weitere persönliche Karten. Als die geschädigten Eheleute zu ihrer Bank fuhren, um die Karte sperren zu lassen, erfuhren sie, dass bereits 800 Euro von dem Konto abgehoben wurden.
Die beiden Tatverdächtigen können wie folgt beschrieben werden: Die weibliche Tatverdächtige war ca. 35-40 Jahre alt, ca. 1,65-1,70m groß, schlank und hatte kurze, dunkle Haare. Sie trug eine graue Winterjacke und konnte augenscheinlich kein Deutsch, da sie "nur" gestikulierend agierte. Der männliche Tatverdächtige war ca. 35-40 Jahre alt, ca. 1,70-1,75m groß, etwas korpulent, ungepflegt, hatte dunkle, kurze Haare und trug einen schwarzen Trenchcoat. Bezüglich des Tatfahrzeuges ist bekannt, dass es sich um einen grauen Kleinwagen mit nichtdeutschem Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben RM gehandelt hat.
Im zweiten Fall befand sich die 80-jährige Geschädigte gegen 12:30 Uhr in einem Supermarkt im Juri-Gagarin-Ring in Neubrandenburg. Dort kamen eine männliche und eine weibliche Person auf sie zu und baten sie, ihnen 2 Euro zu wechseln. Als die 80-Jährige ihr Portemonnaie aus dem Korb vorne im Rollator holte, griff die Tatverdächtige in Richtung des Portemonnaies, um die Geschädigte beim Suchen zu unterstützen. Die 80-Jährige öffnete ein Reißverschlussfach, in welchem sich ihr Kleingeld befand. Währenddessen öffnete die Tatverdächtige das zweite Reißverschlussfach, in welchem sich die Geldscheine befinden. Die Geschädigte sagte zu der Tatverdächtigen, dass sie nicht wechseln kann. Dann legte sie ihr Portemonnaie wieder in den Rollator und ging im Netto-Markt einkaufen.
Etwa 45 Minuten später bemerkte die 80-Jährige an der Kasse, dass 100 Euro (zwei 50 Euro-Scheine) aus ihrem Portemonnaie fehlten und diese offensichtlich durch die Tatverdächtige zuvor entwendet wurde.
Die Tatverdächtige war ca. 40-45 Jahre alt, etwas korpulent und trug einen grauen Anorak. Während der Tathandlung stand der männliche Tatverdächtige in unmittelbarer Nähe und redete ebenfalls auf die Geschädigte ein. Beide Personen redeten miteinander russisch und mit der Geschädigten gebrochen (schlechtes) Deutsch.
Im dritten Fall wurde ein 71-jähriger Deutscher gegen 13:30 Uhr auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums An der Reutereiche in Stavenhagen von zwei Personen angesprochen. Die beiden fremden Personen fragten den 71-Jährigen, ob er ein 2-Euro Stück wechseln kann. Er holte sein Portemonnaie aus der Tasche und suchte darin nach den passenden Geldstücken. Als der 71-Jährige ein 1 Euro Stück und zwei 50 Cent Stücke anbot, lehnte die fremde Frau dies ab. Als er nach einem weiteren 1 Euro Stück suchte, versuchte der fremde Mann, dem 71-Jährigen Geldscheine aus dem Portemonnaie zu reißen. Als der Versuch misslang, flüchteten die beiden Personen fußläufig in Richtung des nahegelegenen Baumarktes. Die tatverdächtigen Personen konnten wie folgt beschrieben werden: Die weibliche Person war ca. 1,60 - 1,65m groß und sprach gebrochenes Deutsch. Die männliche Person, war etwa 1,70m groß. Beide waren schlank und hatten dunkle, kurze Haare und trugen dunkle Kleidung.
Die Ermittlungen wegen der beschriebenen Trickdiebstahlstaten wurden aufgenommen. Die Polizei möchte zum einen warnen und zum anderen einen Zeugenaufruf starten. Wer sachdienliche Hinweise zu den Tatverdächtigen oder den beschriebenen Trickdiebstählen geben kann, meldet sich bitte bei der Polizei in Neubrandenburg unter 0395-5582 5224, der Polizei in Malchin unter 03994-231 224 oder im Internet unter www.polizei.mvnet.de.
Rückfragen bitte an:
Diana Mehlberg
Polizeiinspektion Neubrandenburg
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