20.000 Euro erbeutet: Seniorin wird Opfer von Enkeltrick-Betrügern
Obwohl seit vielen Jahren bekannt, gelingt es Enkeltrick-Betrügern immer wieder besonders ältere Menschen aufs Kreuz zu legen. So auch geschehen in einem besonders perfiden Fall aus Bad Oeynhausen, der die Polizei Minden-Lübbecke derzeitig beschäftigt. Die Ermittler richten sich mit einem Appell an die Menschen im Mühlenkreis.
Anfang März erhielt die in diesem Fall geschädigte ältere Dame einen Anruf ihres angeblichen Enkels. Dieser habe sich ein Auto gemietet und sei damit verunfallt. Zur Begleichung des Schadens brauche er nun schnell 20.000 Euro. Als die Angerufene daraufhin erwiderte, dass er doch seinen Vater um das Geld bitten solle, legte der Betrüger auf.
Nur kurz darauf erfolgte ein zweiter Anruf. Der Anrufer dieses Mal: der angebliche Schwiegersohn. Dieser gab dem späteren Opfer zufolge an, dass er selber keine Zeit habe und dass sie dem Enkel aus der Misere helfen solle. Daraufhin klingelte abends abermals das Telefon im Haushalt der Seniorin. Am Telefon erneut der angebliche Enkel, der angab, dass er das Geld nicht mehr brauche, die Sache sei erledigt. Doch der Schein trügte.
Schon am nächsten Tag wendete sich das Blatt. Der Betrüger erneut am Telefon sagte, er sei gegenwärtig bei dem Besitzer des gemieteten Wagens, einem Autohaus. Dieses wolle nun doch umgehend das Geld, woraufhin er seine vermeintliche Großmutter aufforderte, bei ihrer Bank die genannte Summe abzuheben. Auf Nachfrage solle sie erwidern, dass das Geld für eine Badrenovierung gedacht sei. Als eine Bankangestellte die Geschädigte zu dem Sachverhalt befragte, folgte sie den Anweisungen des Anrufers und machte keine Angaben. Stattdessen nahm sie das Geld mit nachhause.
Mittags rief man die ahnungslose Frau erneut an und vereinbarte die Abholung des Geldes noch am selben Tag. Damit er das Geld schnellstmöglich zurücküberweisen könnte, wollte der Anrufer zudem die Kontodaten der Frau wissen, woraufhin sie diese gutgläubig mitteilte. Wenig später erschien eine angebliche Mitarbeiterin des Autohauses namens "König", eine hochdeutsch sprechende Frau beschrieben von sehr kräftiger Statur als etwa 50-55 Jahre alt, 170-175 cm groß und mit kurzen dunkeln Haaren, an der Wohnanschrift in der Südstadt. Daraufhin kam es zu der Geldübergabe.
Etwa 45 Minuten später rief man das Opfer erneut an. Dieses Mal täuschte man vor, ein Mitarbeiter der Sparkasse zu sein. Die Rückzahlung des Geldes, so der Anrufer, sei bereits inklusive einer Aufwandsentschädigung auf dem Konto eingegangen.
"Dies war ebenfalls gelogen und Teil der Betrugsmasche. Um einen weiteren Schaden zu vermeiden, erfolgte eine Sperrung des Kontos", berichtet Kriminalhauptkommissar Oliver Thamm vom Kommissariat Prävention / Opferschutz.
"Uns", sagt Thamm und richtet dabei seine Worte explizit an alle Angehörigen von Senioren, "ist außerordentlich wichtig, dass die älteren Familienmitglieder oder Freunde über diese miesen Maschen informiert werden. Das probateste Mittel ist die Aufklärung." Zwar sei es wegen der Vielzahl der Betrugsmaschen mittlerweile schwierig für die Menschen noch den Überblick zu behalten, aber es gebe einige sehr wirkungsvolle Tipps, um kein Opfer der Kriminellen zu werden.
"Geben Sie niemals Wertgegenstände oder Geld in die Hände von Fremden und gewähren Sie diesen Zutritt zu Ihren Wohnräumen. Seien Sie unfreundlich und abweisend, beenden Sie die Gespräche immer durch eigenständiges Auflegen. Wählen Sie nach Beendigung der Telefonate immer den Polizeinotruf 110 und verständigen Sie Ihre Angehörigen." Wichtig sei immer das eigenständige Beenden des Gespräches, da die Betrüger teilweise durch einen Piepton vorgaukeln, das Telefonat beendet zu haben. "Rufen Sie auf keinen Fall die angezeigte Nummer zurück, diese ist oft fingiert", so der Präventionsexperte der Polizei im Mühlenkreis.
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