BPOLI MD: Bundespolizei erwirkt zwei Untersuchungshaftbefehle gegen Schleuser: Geständnisse von mindestens 34 Schleusungen mit über 200 Geschleusten liegen vor
Am Freitag, den 9. April 2021 wurde eine Streife der Bundespolizei an der Landeserstaufnahmeeinrichtung Magdeburg gegen 19:00 Uhr auf zwei PKW aufmerksam. Die beiden Fahrer setzen jeweils mehrere Personen in der unmittelbaren Nähe zur Landeserstaufnahmeeinrichtung ab und entfernten sich zügig. Die eingesetzten Bundespolizisten stellten die Fahrzeuge kurz darauf im Stadtgebiet und nahmen die beiden Fahrer wegen des Verdachtes der Schleusung fest. In den Autos der beiden 41- und 55-jährigen Iraker befanden sich insgesamt sechs syrische Staatsangehörige, davon zwei Kleinkinder. In den sich anschließenden Vernehmungen gestand der 55-jährige Tatverdächtige, dass er an mindestens 30 Schleusungen aus Amsterdam, Brüssel und Luxemburg beteiligt war und hierbei insgesamt 186 Geschleuste zu verschieden Zielen nach Deutschland gebracht hatte. Dies konnte auch durch verschiedene Daten auf seinem Handy beweisbar gemacht werden. Für diese Schleusungen erhielt er insgesamt circa 14.000 Euro. Seinen Kompagnon konnten die Bundespolizisten aufgrund seiner Aussagen und den vorhandenen Handydaten vier Schleusungen mit 17 eingeschleusten Personen nachweisen.
Die aktuell geschleusten Syrer gaben an, von Athen in Griechenland nach Luxemburg geflogen, nach der Ankunft durch die beiden Iraker abgeholt und nach Magdeburg gebracht worden zu sein. Hierfür zahlten sie pro Fahrzeug 600 Euro. Sie wurden strafprozessual bearbeitet und nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde an die Landeserstaufnahmeeinrichtung übergeben.
Die beiden mutmaßlichen Schleuser wurden am Samstag, den 10. April 2021 einem Haftrichter am Amtsgericht Magdeburg vorgeführt. Dieser erließ aufgrund der nachgewiesenen Schleusungen zwei Untersuchungshaftbefehle gegen die beiden Männer. Sie wurden daraufhin an die Justizvollzugsanstalt Burg übergeben.
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