++ falschen „Zivilfahnder“ festgenommen ++ Polizei kann Geldabholer nach Betrugsmasche sog. „Falscher Polizeibeamter“ auf frischer Tat dingfest machen ++ mehr als ein Dutzend Anrufe in der Region ++
Uelzen/Nord-Ost-Niedersachsen
++ falschen "Zivilfahnder" festgenommen ++ Polizei kann Geldabholer nach Betrugsmasche sog. "Falscher Polizeibeamter" auf frischer Tat dingfest machen ++ mehr als ein Dutzend Anrufe in der Region ++ Polizei warnt vor Betrugsmasche: "Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über dieses Thema!" ++
Vor "Falschen Polizeibeamten" & anderen Betrügern am Telefon warnt aktuell die Polizei in der Region mit Nachdruck. Nachdem sich gestern erneut mehr als Dutzend zum größten Teil ältere Bürgerinnen und Bürger aus der Region Uelzen bei der Polizei meldeten und von Anrufen vermeintlicher Polizeibeamten berichteten, konnten Ermittler und Streifenbeamte des Polizeikommissariats Uelzen in den frühen Abendstunden des 13.04.21 einen angeblichen "Zivilfahnder" bei einer fingierten Geldabholung "dingfest" machen.
Die Betrüger hatten in den Nachmittagsstunden des 13.04.21 eine Seniorin (Frau über 80 Jahre alt) in Uelzen telefonisch kontaktiert und sich als angebliche Polizeibeamte und später auch als Staatsanwalt ausgegeben. Nachdem die Betrüger die Dame unter fadenscheinigen Gründen befragt hatten, wollten sie der Frau weiß machen, dass sie falsche Geldscheine in einem Schließfach hätte.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags konnten auch kontaktierte Ermittler des Kriminalermittlungsdienstes Uelzen in der Wohnung der Seniorin den Gesprächsverlauf mitverfolgen und gegen Abend den Geldabholer (einen angeblichen "Zivilfahnder") vorläufig festnehmen. Bei diesem handelt es sich um einen 31-Jährigen aus Mecklenburg-Vorpommern, der mit einem Fahrzeug nach Uelzen gefahren war.
Der Mann wird aktuell durch die Polizei vernommen. Die weiteren Ermittlungen zu dem Täter sowie den möglichen Hintermännern dauern an.
In diesem Zusammenhang appelliert die hiesige Polizei erneut an Kinder, Lebenspartner und Angehörige von älteren Menschen:
"Sprechen Sie aktiv über diese Betrugsmaschen und vereinbaren Sie Verhaltensweisen bzw. Gespräche miteinander bei möglichen Anrufen!
Werden Sie aktiv! Es ist Ihr Erbe/Vermögen, welches in die falschen Hände gerät."
Hintergrund:
Mit diesem Trick oder anderen Maschen sind Täter seit geraumer Zeit bundesweit aktiv. Sie täuschen unter anderem vor, Polizeibeamte einer örtlichen Polizeidienststelle, Kriminalbeamte des Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes oder auch einer Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei zu sein. Die perfide Vorgehensweise wird durch einen technischen Trick unterstützt: Im Display des Telefons der Angerufenen wird die örtliche Vorwahlnummer zusammen mit der 110 eingeblendet oder einer örtlichen Polizeidienststelle. Dies soll die Behauptung untermauern, dass es sich bei den Anrufern um Polizeibeamte handelt.
Es sind jedoch keine Polizisten am Telefon, sondern Trickbetrüger. Diese behaupten zum Beispiel, es habe zuletzt vermehrt Einbrüche in der Umgebung gegeben oder dass man bei festgenommenen Dieben einen Zettel mit der Adresse des Angerufenen gefunden habe. Daher müsse man die Bargeld- oder Schmuckbestände überprüfen.
Es gibt aber auch andere Szenarien, die ebenfalls nur ein Ziel haben: Die Betrüger versuchen ihre Opfer auszuspionieren, um an ihr Hab und Gut zu kommen. Danach folgt das Angebot, den Schmuck oder das Bargeld von einem Kriminalbeamten abholen zu lassen. Dieser werde es an einen sicheren Ort bei der Polizei bringen.
Durch diese Vorgehensweise werden die Opfer in Angst versetzt und die Betrüger haben bereits hohe Summen erbeutet, auch weil sie sofort nachsetzen und ihren Opfern kaum Gelegenheit geben, über das Gespräch nachzudenken.
Hier einige Tipps zum Schutz vor diesen Betrügern:
- Lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf, rufen Sie
umgehend Ihre örtliche Polizeidienststelle über den Notruf 110
an und schildern Sie den Sachverhalt.
- Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre
Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
- Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte
Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei,
Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
- Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie
sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine
Anzeige. Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855
E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/