Bundespolizeidirektion München: Migranten tagelang in Auflieger gesperrt / Lkw-Fahrer reagiert am Irschenberg auf Klopfgeräusche

Zwei Afghanen haben am Mittwoch (14. April) am Autobahnrastplatz Irschenberg (A8) in einem Lkw-Auflieger mit Klopfgeräuschen auf sich aufmerksam gemacht. Der bulgarische Lkw-Fahrer versicherte den verständigten Bundespolizisten, nichts von den Menschen auf der Ladefläche gewusst zu haben. Die Bundespolizei in Rosenheim geht davon aus, dass kriminelle Schleuser für die extrem gefährliche Mitfahrt - zum Teil bei Minusgraden - gesorgt und auch abkassiert hatten. Vorliegenden Erkenntnissen zufolge startete der Lastkraftwagen in Bulgarien. Nach mehreren Tagen erreichte der Fahrer des Sattelzugs die deutsch-österreichische Grenze. Über die A8 fuhr er die Rastanlage am Irschenberg an. Während der Pause hörte der 55-Jährige ein Klopfen, das von seinem Auflieger kam. Er verständigte sofort die Polizei. Im Beisein von mehreren Beamten wurde die Ladefläche geöffnet. Von der Ladung kletterten zwei junge Männer herunter. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um afghanische Staatsangehörige im Alter von 18 und 15 Jahren. Sie erklärten, dass Schleuser den Lkw-Auflieger für den Zustieg heimlich geöffnet und anschließend von außen wieder geschlossen hätten. Die Fahrt von Rumänien bis Deutschland sei die letzte der organisierten Etappen gewesen. Zuvor führte die bezahlte Schleusung von Afghanistan über den Iran in die Türkei. Von dort seien sie dann nach Griechenland gelangt. Eine Schleuserorganisation hätte pro Person über 6.000 Euro kassiert. Die Bundespolizisten nahmen die beiden Migranten in Gewahrsam und brachten sie in die Inspektion nach Rosenheim. Dort konnten beide versorgt und anschließend befragt werden. Während der Minderjährige der Obhut des Miesbacher Jugendamtes anvertraut werden konnte, wird sein volljähriger Begleiter das Land voraussichtlich wieder verlassen müssen. Wie sich herausstellte, war er bereits von rumänischen Behörden registriert worden. Der Lkw-Fahrer konnte nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen seine Fahrt fortsetzen. Er steht offenbar nicht im Verdacht, die Schleusung mit organisiert zu haben. Rückfragen bitte an: Dr. Rainer Scharf Bundespolizeiinspektion Rosenheim Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim Telefon: 08031 80 26 2200 E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. Sie geht zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die Schleusungskriminalität vor. Im etwa 200 Kilometer langen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets wirkt sie zudem der ungeregelten, illegalen Migration entgegen. Ferner sorgt die Rosenheimer Bundespolizeiinspektion auf rund 370 Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten für die Sicherheit von Bahnreisenden oder Bahnanlagen. Der bahn- und grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich der rund 450 Inspektionsangehörigen erstreckt sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Weitere Informationen erhalten Sie über oben genannte Kontaktadresse, unter www.twitter.com/bpol_by oder www.bundespolizei.de.