210516 – 0586 Festnahme nach Angriff auf Polizisten
(ne)Eine Streife ist gestern Abend zu einer Schlägerei mitten auf der Mainzer Landstraße gerufen worden. Bei der anschließenden Festnahme eines 34-Jährigen griff dieser zusammen mit umstehenden Personen die Polizeikräfte an.
Über Notruf wurde zunächst eine Auseinandersetzung zwischen mindestens drei Personen gemeldet, wobei auch die Worte "Allahu Akbar" gerufen worden seien. Vor Ort angekommen, sahen die Beamten mitten auf der Straße abgestellte Kfz und drei miteinander kämpfende Männer. Der 34-Jährige lag in dem Moment am Boden und schlug bzw. trat massiv um sich.
Als die Beamten den Mann festnehmen wollten, wehrte dieser sich heftig dagegen. Neben Tritten und Schlägen gegen die Polizisten zog er auch an deren Schutzwesten, um die Beamten zu Fall zu bringen. Parallel dazu griffen die beiden anderen Männer die Polizisten ebenfalls an.
Sodann kam es zu weiteren Solidarisierungen umstehender Personen. Insgesamt ca. 20 unbeteiligte Personen äußerten verbal ihren Unmut über die Festnahme, einige davon versuchten körperlich gegen die Beamten vorzugehen. In dieser Situation konnte der weiterhin aggressive und gewalttätige 34-Jährige nur unzureichend, nämlich nur von einem Beamten körperlich fixiert werden. Um ihn schließlich fesseln zu können, setzten hierbei punktuell unterstützende Beamte dann sowohl den Schlagstock als auch Pfefferspray ein, was allerdings keine Wirkung entfaltete. Der Mann verhinderte auch das Anlegen der Handfessel, indem er diese ergriff und blockierte. Aufgrund dessen musste er mit einer zweiten Handfessel fixiert werden. Außerdem zerstörte er die zur Fixierung seiner Beine angelegten Fesselung. Dies alles dauerte mehrere Minuten.
Erst weitere zur Unterstützung eingetroffene Polizeistreifen konnten die Situation dann umgehend befrieden.
Auch auf der Dienststelle beruhigte sich der Mann keineswegs. Hierbei stellte sich nach und nach heraus, dass der 34-Jährige aufgrund Drogenkonsums seit rund einer Woche unter starken Psychosen leidet. Vor der eigentlichen Schlägerei sei er aus dem hinteren Seitenfenster eines fahrenden Autos auf die Straße gesprungen und habe immer wieder "Allahu Akbar" gerufen. Laut Zeugenaussagen waren die beiden anderen Männer (23 und 27 Jahre) dann zu ihm gerannt und hatten mit ihm mitten auf der Straße eine körperliche Auseinandersetzung mit gegenseitigen Tritten und Schlägen.
Der 34-Jährige kam nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in eine psychiatrische Einrichtung. Er hatte oberflächliche Verletzungen wie Schürfwunden und Hämatome. Ein Beamter wurde bei der Festnahme ebenfalls verletzt.
Die Polizei leitete gegen den 34-Jährigen ein Strafverfahren wegen Widerstands und tätlichem Angriff ein. Gegen die beiden Männer, die sich mit ihm schlugen, wurde ein Verfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet und gegen acht Personen, welche die Beamten während der Festnahmen angriffen, eine Strafanzeige wegen des Landfriedensbruchs erstattet.
Eine Strafanzeige gegen die eingesetzten Beamten wurde ebenfalls erstattet.
Es wurden mittlerweile umfassende Ermittlungen eingeleitet, der Sachverhalt wird der Staatsanwaltschaft vorgelegt werden.
Am gestrigen Abend wurden in den Sozialen Medien Videosequenzen von dem Vorfall eingestellt, die jedoch nur einen kurzen Ausschnitt des Gesamtgeschehens darstellen und insbesondere die Ausgangssituation nicht abbilden.
Dieser Sachverhalt steht nicht in Bezug zu den Versammlungslagen in der Innenstadt am gestrigen Tag.
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