Einsatz gegen Sexualverbrechen an Kindern / Hessenweit bereits über 700 Durchsuchungen

Die hessische Polizei geht weiterhin mit Hochdruck gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen vor. Insgesamt 258 Ermittlerinnen und Ermittler haben in der vergangenen Woche bei Schwerpunktmaßnahmen der BAO FOKUS 54 Wohnungen in Hessen durchsucht. Den Beschuldigten im Alter von 16 bis 76 Jahren werden sexueller Missbrauch von Kindern oder Erwerb, Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie zur Last gelegt. Es wurden unter anderem 51 PCs und Laptops, 100 Smartphones und 80 USB-Sticks sichergestellt. Die sich nun anschließende Auswertung der Speichermedien wird zeigen, ob die Beschuldigten Fotos und Videos von Missbrauchstaten selbst gefertigt oder kinderpornografisches Material geteilt haben. 20 Beschuldigte wurden vernommen. Unter ihnen auch ein polizeibekannter Mann aus Mittelhessen. Bei der Durchsuchung seines Hauses konnte ein Ermittler-Team vor Ort zahlreiche SIM-Karten und Handys - unter anderem deponiert im Brotkasten und in Creme-Döschen - sicherstellen. Sexuelle Gewalt an Kindern ist ein Verbrechen Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist kein Kavaliersdelikt. Ein neues Gesetz sorgt dafür, dass es künftig keine minderschweren Fälle gibt und Verfahren nicht mehr wegen Geringfügigkeit eingestellt werden können. Das neue Gesetz hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der Polizei, die weitreichendere Möglichkeiten in der Strafverfolgung erhält und damit den Verfolgungsdruck erhöhen kann. Insgesamt bereits 711 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt Die BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) hat im Oktober 2020 ihre Arbeit aufgenommen. Seither wurden insgesamt 711 Durchsuchungsbeschlüsse und zwölf deliktsspezifische Haftbefehle vollstreckt. Erste Gerichtsverfahren gegen Beschuldigte sind bereits angelaufen. In der BAO FOKUS arbeiten über 130 Ermittlerinnen und Ermittler, sie ist organisatorisch im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt. Über den dortigen Führungsstab wird eine landesweite Koordination der Einsatzmaßnahmen gewährleistet. In jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien wurde ein Regionalabschnitt gebildet. Mehr Informationen zum Thema sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen gibt es im Internet unter https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/sexueller-missbrauch-von-kindern/. Rückfragen bitte an: Hessisches Landeskriminalamt Laura Kaufmann-Conrad Telefon: 0611/83-8310 E-Mail: pressestelle.hlka@polizei.hessen.de http://www.polizei.hessen.de