BPOLI MD: Ehrung Zivilcourage: Die Bundespolizei bedankt sich bei einer sehr couragierten Reisenden
Am Montag, den 31. Mai 2021 folgte eine 46-jährige Frau der Einladung der Bundespolizei in das Revier auf dem Hauptbahnhof Halle. Die Frau, welche regelmäßig mit der Bahn fährt, hatte sich am 29. April 2021 sehr vorbildlich verhalten und half einer jungen Frau in sehr couragierter Art und Weise:
An diesem Morgen befand sie sich in einem Regionalexpress, der auf der Strecke von Magdeburg nach Halle eingesetzt war. Sie bekam mit weiteren Fahrgästen mit, wie ein Mann die junge Frau sexuell belästigte, indem er sich neben sie setzte und seine Hand mehrfach auf ihren Oberschenkel legte. Der Aufforderung der 22-jährigen Frau, dies zu unterlassen, kam der Tatverdächtige nicht nach, sondern bedrängte sie weiter. Zudem nahm er das Mobiltelefon der Geschädigten und warf es zu Boden, so dass es nicht mehr funktionstüchtig war. Der Mann wurde von weiteren Reisenden festgehalten und im Hauptbahnhof Halle an die Bundespolizei übergeben. Die Frau, welche der Einladung der Bundespolizei gefolgt war, wählte den Notruf und nahm sich anschließend der Geschädigten an. Sie versuchte die zitternde und ziemlich aufgelöste Frau zu beruhigen, brachte sie in ein anderes Abteil und führte sie nach Ankunft des Zuges zu den Einsatzkräften der Bundespolizei, wo diese die Straftat anzeigte und beide ihre Aussage machten.
Da diese Art der Zivilcourage heute leider nicht mehr alltäglich und daher umso vorbildlicher ist, erging die Einladung. Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen schilderte die Frau den stellvertretenden Leiter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg, Polizeirat Karl-Rafael Kubisch, den Sachverhalt aus ihrer Sicht und gab an, dass sie ähnliches vor vielen Jahren selbst erlebt hatte. Daher war sie froh, dass weitere Reisende mit eingegriffen haben und zeigte sich gleichfalls irritiert, dass andere Fahrgäste offensichtlich nichts damit zu tun haben wollten. Da jeder Mensch froh ist, in solch einer Lage Unterstützung zu erhalten, sollte man auch selbst eingreifen, natürlich ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Ein Anruf bei der Polizei war für die Frau genauso selbstverständlich, wie die Betreuung der Geschädigten. Karl-Rafael Kubisch bedankte sich im Namen der Bundespolizei ganz herzlich bei der Frau für ihr Engagement und überreichte ihr die offizielle Urkunde der Bundespolizei für Zivilcourage sowie ein kleines Präsent. Über die Ehrung freute sie sich sichtlich. Nach einer Führung durch die Dienststelle verabschiedete Karl-Rafael Kubisch sie mit den Worten "Bitte behalten Sie sich solch ein Handeln bei. Die Gesellschaft braucht Leute wie Sie!"
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