Bundespolizeidirektion München: Staatsanwaltschaft Traunstein und Münchner Bundespolizei sprengen Computerbetrüger-Netzwerk
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Seit den frühen Morgenstunden vollstreckt die Bundespolizei im
Auftrag der Staatsanwaltschaft Traunstein in Bayern,
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt Durchsuchungsbeschlüsse und
Haftbefehle gegen international agierende Computerbetrüger. Dabei
sind bei 16 Durchsuchungsobjekten mehr als 350 Beamte im Einsatz.
Im Hintergrund stehen aufwendige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Traunstein in Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion
Kriminalitätsbekämpfung München, nach denen die Bande seit mindestens
Oktober 2018 Computerbetrug zum Nachteil der Deutschen Bahn
organisiert und durchführt. Zurzeit werden den 20 Beschuldigten, bei
denen es sich um nigerianische Staatsangehörige im Alter zwischen 21
und 48 Jahren handelt, mindestens 13.300 betrügerische
Online-Ticket-Buchungen vorgeworfen, wodurch ein Schaden von ca.
450.000 Euro entstand. Die Täter gingen planvoll und geschäftsmäßig
vor: Im Schutz der Anonymität des Internets buchten sie mit
"gephishten" Kreditkartendaten Online-Tickets, ohne dass dafür
letztlich ein Entgelt entrichtet wurde. Die so betrügerisch erlangten
Fahrausweise wurden von den Ticketbuchern selbst genutzt oder über
ein Netzwerk von Verteilern an einen Personenkreis von insgesamt ca.
2.500 Nutzern gegen einen verminderten Ticketpreis zur Verfügung
gestellt. Die Absprachen und Verteilung der Online-Tickets erfolgten
über Social-Media-Profile.
Den Tätern kam die Bundespolizei nach Meldung der Deutschen Bahn auf
die Schliche. Eine eigens für die Bekämpfung von Computerbetrug
eingerichtete Ermittlungsgruppe bei der Bundespolizeiinspektion
Kriminalitätsbekämpfung München übernahm die umfangreichen
Ermittlungen, in deren Ergebnis die Täter trotz versuchter
Verschleierung ihrer Identität im Internet zweifelsfrei ermittelt
werden konnten. Aufgrund des durch die bundespolizeilichen
Ermittlungen festgestellten dringenden Tatverdachts erließ das
Amtsgericht Traunstein nun unter anderem 21 Durchsuchungsbeschlüsse
und 5 Haftbefehle.
Beim heutigen Großeinsatz gelang die Vollstreckung von
Untersuchungshaftbefehlen gegen die 5 Hauptbeschuldigten sowie die
Sicherstellung von umfangreichem Beweismaterial, darunter
insbesondere der bei der Tatausführung genutzten Smartphones und
Computer. Letztere werden nun durch die speziell auf die Bekämpfung
der organisierten Kriminalität im Bereich Cybercrime ausgerichtete
Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München ausgewertet.
Die Ermittlungen dauern an, aufgrund der laufenden polizeilichen
Maßnahmen können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden. Rückfragen bitte an:
BUNDESPOLIZEIINSPEKTION KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG MÜNCHEN
- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT -
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