Wilder Galopp durch Darmstadt
Zwölf Minuten können unendlich lang sein. Es waren zwölf Minuten, in denen am Donnerstagabend (10.06.2021) zwischen 19.34 und 19.46 Uhr die eingesetzten Polizisten sprichwörtlich den Atem anhielten und hofften, dass nichts passiert: Ein Pferd hatte sich nämlich beim Ausführen am Zaumzeug der Führung seiner Besitzerin entzogen und rannte vom Darmstädter Ortsteil Arheilgen auf Hauptverkehrswegen völlig außer Kontrolle Richtung Darmstadt Stadtmitte. Der wilde Galopp ging auf der Frankfurter Landstraße am Merck vorbei bis zum Willy-Brandt-Platz in die Innenstadt und von dort in westliche Richtung wiederum auf einer vielbefahrenen Straße Richtung Hauptbahnhof. Doch damit nicht genug: Es setzte seinen schnellen Lauf über die B 26 auf die Autobahn 672 Richtung Griesheim fort. Nun bestand die akute Gefahr, dass es sich über eine der Anschlussstellen auf die A 5 begab und tatsächlich trat dieser Fall ein. Es rannte die Rampe zur A 5 in südliche Richtung hinunter. Hier kam es zum glücklichen Ende des Verfolgungsrennens der nicht alltäglichen Art. Verkehrsteilnehmer stellten ihre Fahrzeuge quer und ein Insasse packte das Pferd an seinem Zaumzeug. Sofort danach traf eine Streife der Autobahnpolizei Darmstadt ein und übernahm den 2-Jährigen "Araber", der nach Angaben der eingesetzten Kollegen völlig fertig aber an den Hufen nur leicht verletzt war. Die Besitzerin des Pferdes wurde telefonisch zu ihrem Pferd gelotst. Während der Anfahrt organisierte sie ein Fahrzeug mit Pferdeanhänger. Um 20.40 Uhr wurde das Pferd verladen und sämtliche Absperrungen aufgehoben.
An diesem Einsatz waren sieben Streifenwagen beteiligt. Bei der Notrufzentrale gingen 36 Notrufe ein, die in diesem Fall sehr nützlich waren, denn die Anrufer konnten den jeweils aktuellen Standort durchgeben. Das Pferd legte in diesen 12 Minuten übrigens immerhin knapp 10 km zurück, woraus eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h errechnet werden kann.
Die Polizei spricht von großem Glück, dass offenkundig niemand verletzt wurde und das Pferd noch vor Erreichen der A 5 gestoppt werden konnte.
Berichterstatter: EPHK Bösl, Polizeiführer vom Dienst
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