Falscher Enkel täuschte Seniorin – Polizei warnt erneut vor Masche
Die getäuschte Seniorin (86) händigte einer Botin einen hohen Bargeldbetrag aus.
Um 11.50 Uhr klingelte am Donnerstagmorgen (10. Juni) das Telefon der 86-Jährigen in Pulheim. Am anderen Ende meldete sich ein unbekannter Mann, der sich mit dem Namen des tatsächlichen Enkels meldete. Derart vertrauenswürdig, hörte sich die Seniorin die Geschichte des Enkels an: Er befinde sich in einer finanziellen Notlage und benötige eine hohe Summe an Bargeld. Die 86-Jährige sagte einen Teilbetrag zu und legte unaufgefordert noch Goldschmuck in ein Kuvert, welches um 12.30 Uhr von einer jungen Frau an der Haustür der 86-Jährigen abgeholt wurde. Erst als das bereits geschehen war, informierte sie ihre Angehörigen.
Ihre Tochter, die im Nachbarhaus wohnt, bemerkte gegen 12:30 Uhr eine ihr unbekannte Frau an der Tür ihrer Mutter, schenkte der Beobachtung jedoch nicht weiter ihre Aufmerksamkeit.
Als der Schwindel aufflog, informierte die Familie gegen 13 Uhr die Polizei. Von den Betrügern fehlte jede Spur.
Der Anrufer war nach Angaben der 86-Jährigen schätzungsweise 30 bis 40 Jahre alt und sprach akzentfreies Deutsch. Die Botin beschrieb sie als 20 bis 30 Jahre alt, etwa 150 Zentimeter groß und mit schulterlangem, dunklem Haar. Sie war bekleidet mit einer schwarzen Hose und einer schwarzen Jacke. Auch sie sprach akzentfreies Deutsch.
Zeugen werden gebeten, sich mit dem Kriminalkommissariat 12 in Hürth entweder telefonisch unter 02233 52-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de in Verbindung zu setzen.
Die Polizei warnt erneut vor der Telefonmasche, bei der es darum geht, an das Vermögen leichtgläubiger von Senioren zu gelangen. Dabei nutzen die Betrüger verschiedene Rollen. Ob als falscher Enkel, als Polizeibeamter oder Microsoft-Mitarbeiter. Sie erwecken mit erfundenen Geschichten keine Zweifel an ihrer Identität und schaffen es auf diesem Wege, sich zumindest temporär ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Polizei rät eindringlich, bei Kontaktaufnahmen mit unterschiedlichen Legenden skeptisch zu bleiben, den Notruf 110 der Polizei zu wählen und sich von "echten" Polizisten der Polizeileitstelle erklären zu lassen, was zu tun ist. Thematisieren Sie auch bitte diese Vorgehensweise als Angehöriger in den Familien, in denen sich Senioren befinden. (bm)
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