Bochum / Angeblich Kinder auf dem Schulweg angesprochen: Social-Media-Posts erschweren die Ermittlungsarbeit der Polizei!
Seit dem 10. Juni melden sich vermehrt besorgte Eltern von Grundschülern bei der Bochumer Polizei und berichten von geschilderten Wahrnehmungen ihrer Kinder, die folgenden Tenor haben:
"Ich bin nach der Schule von einem Unbekannten angesprochen worden, der mich überreden wollte, in einen weißen Lieferwagen einzusteigen, um mich nach Hause zu bringen."
Erfahrene Ermittler der Bochumer Kriminalpolizei, denen die Tragweite und die Sensibilität dieser Thematik bewusst ist, beschäftigen sich intensiv mit den Schilderungen der Kinder. Bislang können wir nicht bestätigen, dass ein Ansprechen in dieser oder ähnlicher Form stattgefunden hat.
Ein Grundschüler, der seinen Eltern am 14. Juni von einem solchen Vorfall erzählte, hat mittlerweile gegenüber den Beamten aus dem Fachkommissariat für Sexualdelikte eingeräumt, dass er das Ansprechen auf dem Schulweg erfunden hat.
Die von den Eltern angezeigten Tatvorwürfe werden in den sozialen Medien intensiv diskutiert und geteilt. Nicht selten wird dabei sogar von "Entführungsfällen" gesprochen.
Darüber hinaus wurden auch Fotos eines Lieferwagenfahrers eingestellt, der die Kinder in Bochum angesprochen haben soll.
Diese Fotos, aber auch Audiodateien, in der auf die männliche Person Bezug genommen wird, wurden bereits tausendfach geteilt.
Die auf verschiedenen Social-Media-Plattformen getätigten Vorwürfe können seitens der Polizei entkräftet werden. So war der Mann zum vermeintlichen "Tatzeitpunkt" überhaupt nicht in Bochum und die Fotos, die im Februar dieses Jahres gemacht worden sind, bilden kein strafbares Verhalten ab.
Am Wochenende hat sich dieser Mann bei der Polizei gemeldet. Er sieht sich zu Unrecht in der Öffentlichkeit bloßgestellt und hat eine Anzeige gegen eine Vielzahl von Personen wegen "Übler Nachrede" erstattet.
Losgelöst davon setzt die Bochumer Polizei, für die die Sicherheit unserer Kinder ein hohes Gut ist, ihre Ermittlungsarbeit fort, bittet aber darum, die beschriebenen Posts nicht mehr zu teilen.
Rückfragen bitte an:
Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
Telefon: 0234-909 1021
E-Mail: pressestelle.bochum@polizei.nrw.de
https://bochum.polizei.nrw/