Osnabrück: Flucht vor der Polizei – ohne Führerschein verunfallt
Um kurz nach 04 Uhr befuhr eine zivile Funkstreife der Osnabrücker Polizei am Samstagmorgen den Neuen Graben in Richtung Wittekindstraße. Den Beamten fiel ein schwarzer 5er BMW auf, der verbotswidrig die Johannisstraße befuhr. Weiter ging die Fahrt in die Seminarstraße, Kolpingstraße und Große Rosenstraße. Von dort beschleunigte der Pkw durch die kleine Verbindungsgasse zur Johannisstraße, bog nach rechts ab und erhöhte seine Geschwindigkeit auf mehr als 100 km/h. Der Streifenwagen nahm die Verfolgung auf, inzwischen unter der Zuhilfenahme von Blaulicht und Martinshorn. Gleichzeitig wurde Verstärkung herbeigerufen. Auf dem Johannistorwall bog der BMW nach rechts ab und beschleunigte erneut. Über eine rote Ampel bog der BMW dann nach rechts in die Süsterstraße ein.
Dort kam er nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen ein Gebäude. Die fünf Fahrzeuginsassen versuchten fußläufig in unterschiedliche Richtungen zu flüchten, wurden aber alle von der Polizei gefasst.
Am Steuer hatte ein 16-jähriger Bersenbrücker ohne Führerschein gesessen. Der Jugendliche verletzte sich bei dem Unfall an der Hand und musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Unfallfahrer war zwar nüchtern, verweigerte allerdings einen Drogenschnelltest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden ihm mehrere Blutproben entnommen. Der BMW gehörte einem Angehörigen, er wurde beschlagnahmt und abgeschleppt.
Vom Beifahrersitz war eine 16-jährige Bersenbrückerin geflüchtet, sie gab gegenüber der Polizei zunächst falsche Personalien an. Sie erlitt Verletzungen am Arm und der Hand, musste aber nicht ins Krankenhaus. Für die Angabe falscher Personalien kommt ein Ordnungswidrigkeitenverfahren auf das Mädchen zu.
Auf dem Rücksitz hatten sich drei Osnabrücker im Alter von sechzehn, achtzehn und neunzehn Jahren befunden.
Gegen den 16-jährigen Bersenbrück wird nun wegen folgender Delikte ermittelt:
- Fahren ohne Fahrerlaubnis
- Fahrlässige Körperverletzung
- Gefährdung des Straßenverkehrs
- Verbotenes Kraftfahrzeugrennen Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wird auf etwa 17.000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft hat das Unfallfahrzeug inzwischen wieder freigegeben.
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Matthias Bekermann
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