Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt Cybercrime-Bekämpfung: Neues Dezernat beim PP Mittelfranken – Seit Juli bayernweit „Quick Reaction-Teams“ rund um die Uhr im Einsatz
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt die Cybercrime-Bekämpfung. Beim Polizeipräsidium Mittelfranken hat er heute das neue Kriminalfachdezernat 5 'Cybercrime und Digitale Forensik' (KFD 5) vorgestellt. Darüber hinaus können seit 1. Juli landesweit sogenannte 'Quick-Reaction-Teams' rund um die Uhr alarmiert werden. Die spezialisierten IT-Ermittler und IT-forensischen Spurensicherer werden beispielsweise bei schwerwiegenden Cyberangriffen direkt vor Ort eingesetzt.
"Straftäter verlagern ihre kriminellen Machenschaften immer mehr in den digitalen Raum, meist angelockt von der Hoffnung auf leichte Beute bei vermeintlich geringerem Entdeckungsrisiko", erläuterte Herrmann. 2020 stieg in Bayern die Zahl der Fälle, bei denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, um 20 Prozent auf 35.652 Delikte. Darunter fallen vor allem Betrugshandlungen und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Herrmann: "Diesem besorgniserregenden Trend setzen wir hochqualifizierte Spezialermittler und IT-Spezialisten sowie eine HighTech-Polizeiausstattung entgegen."
Wie Herrmann erläuterte, steht das KFD 5 mit drei Kommissariaten und aktuell 35 Mitarbeitern für eine weitere Professionalisierung und Stärkung der Ermittlungskompetenz der mittelfränkischen Polizei im Bereich Cybercrime. Dabei berät das Kommissariat 51 die mittelfränkischen Ermittlungsdienststellen bei spezifischen Fragen mit der notwendigen IT-Fachexpertise. Die Bearbeitung von einschlägiger Straftaten fällt in die Zuständigkeit der spezialisierten IT-Kriminalisten beim Kommissariat 52. Zudem unterstützen Digitalforensiker aus dem Kommissariat 53 die polizeiliche Ermittlungsarbeit deliktsübergreifend durch die fachgerechte Sicherung und Auswertung von EDV-Beweismitteln. "Mit dem neuen KFD 5 ist die mittelfränkische Polizei im Kampf gegen die Cyberkriminalität sehr gut aufgestellt", fasste der Innenminister zusammen.
Mit Blick auf die 'Quick-Reaction-Teams' erklärte Herrmann, dass es gerade bei herausragenden Fällen von Cybercrime wichtig sei, schnellstmöglich am Einsatzort digitale Spuren zu sichern. "Daher haben wir die neue Spezialisteneinheit in jedem Präsidium der Bayerischen Landespolizei und beim Bayerischen Landeskriminalamt eingerichtet." Ergänzend verwies der Innenminister auf ein innovatives Pilotprojekt beim Polizeipräsidium Oberfranken. "Dort erproben wir als erstes Bundesland den mobilen Einsatz eines vollwertigen IT-Forensiklabors. Dieses beinhaltet alle Geräte zur digitalen Beweissicherung sowie spezielle Arbeitsplätze zum Sichten und Sichern digitaler Beweise, Kostenpunkt 300.000 Euro."
Laut Herrmann sind bei der Bayerischen Polizei mittlerweile rund 400 Spezialisten im Kampf gegen Kriminelle im Netz im Einsatz, die besonders aus- und fortgebildet sind. Darunter sind rund 185 ITKriminalisten, die nach einem Studium im Bereich der Informatik in einer einjährigen Ausbildung zu vollwertigen Polizeivollzugsbeamten ausgebildet wurden. Rund 15 weitere IT-Kriminalisten werden 2022 ihre Polizeiausbildung beenden.
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